Nanotechnikkritiker: "Die Gesetzgeber sind hoffnungslos überfordert."
Archivmeldung vom 20.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜber 500 Konsumgüter und Industrieprodukte werden bereits mittels Nanotechnik hergestellt - von Kosmetika und Pflanzenschutzmitteln bis zu Medikamenten und Computerchips. Das berichtet der Kanadier Pat Mooney, einer der weltweit führenden Kritiker der Genforschung und Biotechnologie, in der Juniausgabe der Zeitschrift natur+kosmos.
Kleinste Partikel, so genannte
Nanopartikel, mit Abmessungen von wenigen millionstel Millimetern
werden in diesen Produkten verarbeitet. Diese sind so klein, dass sie
vom menschlichen Immunsystem nicht mehr wahrgenommen werden. Sie
schlüpfen ungehindert durch die Blut-Hirn-Schranke und sogar durch
die Plazenta, so dass sie theoretisch in jede Zelle des menschlichen
Organismus und eines Fötus eindringen können.
Weil die Forschung auf diesem neuen Wissenschaftsfeld rasend
schnell voran schreitet, sind die Gesetzgeber bislang hoffnungslos
mit der Regulierung überfordert. So gibt es weltweit keine
Richtlinie, die sich mit den Gesundheits- und Umweltrisiken der
Nanotechnik beschäftigt. Pat Mooney fordert deshalb in natur+kosmos
ein Moratorium für die Nanotechnik - einen Entwicklungs- und
Verkaufsstopp bis die Gesundheitsgefahren geklärt und ausgeräumt
sind. Die Zivilgesellschaft müsse Vor- und Nachteile dieser neuen
Technik gegeneinander abwägen, bevor sie darüber entscheidet, was
Firmen und Wissenschaftler erlaubt sei, sagt Mooney.
Quelle: Pressemitteilung natur+kosmos