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DLR-Chef Wörner fordert bemannte Raumschiffe für Europa

Archivmeldung vom 25.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, fordert bemannte europäische Raumschiffe.

"Wir werden solche Systeme langfristig benötigen, um international nicht den Anschluss zu verlieren", sagte er dem Tagesspiegel (Dienstagsausgabe) und erinnerte an die enormen Fortschritte der jungen Raumfahrtnationen China und Indien.

Desweiteren warnte er davor, die europäische Weltraumagentur Esa den Strukturen der EU anzupassen. "Das wäre für Deutschland keine gute Lösung", sagte Wörner. "Dann besteht die Gefahr, dass wir künftig weniger Aufträge bekommen, sowohl für die Industrie als auch für die hiesigen Wissenschaftler." Bislang fließen die Beiträge der einzelnen Staaten über Aufträge für die nationale Raumfahrtindustrie langfristig zurück. Deutschland wird in den nächsten drei Jahren rund ein Viertel des Esa-Budgets von 11,1 Milliarden Euro aufbringen. Der Rückfluss in voller Höhe würde kaum gelingen, wenn Aufträge nach dem reinen Wettbewerbsprinzip der EU vergeben würden, sagte Wörner.

Eine Kürzung des deutschen Esa-Beitrags zugunsten nationaler Projekte lehnte er allerdings ab. Auch wenn beispielsweise die deutsche Mondsonde "Leo" aus Geldmangel vorerst aus dem Bundeshaushalt 2009 gestrichen wurde. "Ich hoffe immer noch, dass wir Möglichkeiten finden, die Mondsonde zu bauen, möglicherweise als Konjunkturfördermaßnahme", sagte der Chef des DLR. "Dann kann sie vielleicht schon 2013 abheben."

Quelle: Der Tagesspiegel

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