Japanisches Raumschiff scheitert als Müllabfuhr
Archivmeldung vom 06.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas japanische Experiment zur Entfernung des im All umhertreibenden Weltraumschrotts mit dem unbemannten Raumschiff Kountori 6 ist gescheitert, wie der japanische Sender NHK berichtet.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Das japanische Raumschiff sollte demnach ein 700 Meter langes elektrodynamisches Seil mit einem 20-Kilogramm-Gewicht am Ende ausfahren. Dieses elektrisch geladene Seil sollte mit dem Erdmagnetfeld interagieren und damit den Weltraummüll in der Umlaufbahn bremsen. Dies sei dem Raumschiff jedoch nicht gelungen: Wegen technischer Störungen konnte das Seil laut dem leitenden Forscher Koichi Inoue nicht einmal ausgefahren werden.
Der aufgesammelte Müll sollte dann in die Erdatmosphäre gebracht und dort verbrannt werden, ohne die Erdoberfläche zu erreichen.
„Es ist sicher enttäuschend, dass wir die Mission beendet haben, ohne eines der Hauptziele erreicht zu haben“, so Inoue.
Am heutigen Montag soll das unbemannte Raumschiff wieder in die Erdatmosphäre zurückkehren. Das Raumfahrzeug war am 9. Dezember 2016 vom Weltraumbahnhof Tanegaschima gestartet und später erfolgreich an die Internationale Raumstation (ISS) angekoppelt worden.
Heutzutage stellt der Weltraumschrott aus abgenutzten Raumfahrzeugen, abgeworfenen Raketenstufen sowie durch deren Zerstörung entstandenen Trümmerteilen eine Gefahr für die Menschheit dar: Schätzungen zufolge treiben 100 Millionen Müllstücke in der Erdlaufbahn herum."
Quelle: Sputnik (Deutschland)