NASA: Crowdsourcing für Mini-Mondrover
Archivmeldung vom 11.04.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie US-Raumfahrtbehörde NASA hofft, die Mondoberfläche künftig mit Rovern in der Größe einer Roomba zu erforschen. Dafür braucht es freilich auch entsprechend kompakte Instrumente. Um Ideen dafür zu sammeln, setzt das NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) jetzt auf Crowdsourcing. Der Wettbewerb "Honey, I Shrunk the NASA Payload" sucht nach Ideen für Nutzlasten, die nicht größer sind als ein Stück Seife, und daher in einen Mini-Rover passen.
Kompakte Datensammler
Bisherige Nutzlasten für die Mondforschung sind oft groß und schwer, was es teuer macht, sie von der Erde in den Weltraum zu bekommen. Groß ist zudem auch der Energiebedarf. "Kleinere Nutzlasten sind bahnbrechend", meint JPL-Technologe Sabah Bux. "Sie werden es uns ermöglichen, Technologien zu entwickeln, sodass wir mit kleineren, mobileren Plattformen mehr Suche nach Bodenschätzen und Wissenschaft betreiben können." Die entsprechende Miniaturisierung hofft das JPL nun mittels Wettbewerb voranzutreiben.
Egal, ob eingereichte Ideen die Suche nach verwertbaren Mineralien erleichtern, das Verständnis des Mondregoliths fördern oder Umwelteinflüssse wie die Sonnenaktivität erfassen - es gilt: Die Nutzlast muss so kompakt sein wie ein Stück Seife (100 x 100 x 50 Millimeter) und darf nicht mehr als 400 Gramm wiegen. Zudem ist wichtig, dass Geräte den harschen Bedingungen auf der Mondoberfläche standhalten, also bei Temperaturen von minus 120 bis plus 100 Grad Außentemperatur funktionieren. Bis 1. Juni 2020 können geeignete Ideen eingereicht werden, insgesamt 160.000 Dollar an Preisgeldern sind ausgeschrieben.
Kleine Rover für große Pläne
Langfristig könnten die Gewinner eine echte Rolle bei der Mondforschung spielen. Denn klug konstruierte, kompakte Rover sind wohl geeignet, um laufend Informationen über die Mondoberfläche, dort verfügbare Ressourcen und vorherrschende Umweltbedingungen zu sammeln. Solche Daten könnten beispielsweise für das Artemis-Programm von großem Nutzen sein, das wieder Menschen auf den Mond bringen und dort eine dauerhafte Präsenz schaffen soll. Ursprünglich wurde dabei eine bemannte Mondlandung für 2024 angestrebt, doch ist derzeit im Gespräch, dieses Zieldatum auf 2028 zu verschieben.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler