Spezialtraining festigt Erinnerungen im Gehirn
Archivmeldung vom 18.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Trainieren, sich an bestimmte Ereignisse zu erinnern, kann deren Festigung im Gehirn begünstigen. Die Übung kann zudem wach oder im Schlaf durchgeführt werden, wie Forscher der Northwestern University herausgefunden haben. Wenn eine Information einen hohen Stellenwert für eine Person hat, wie beispielsweise eine Form, mehr Geld zu verdienen, geht sie die Erinnerung wahrscheinlicher im Schlaf durch und erinnert sich folglich später daran.
Für die Studie mussten sich die Probanden an die Orte von Objekten auf einem Computerdisplay erinnern. Jedes Objekt repräsentierte eine bestimmte Geldsumme, die die Teilnehmer bekommen würden, wenn sie sich nach dem Schlafen an deren Ort erinnerten. Jedes Objekt wurde zudem mit einem bestimmten charakteristischen Sound vorgeführt. Während des Schlafens sowie der Wachheit wurden einige dieser Geräusche manipulativ gespielt, um die Teilnehmer an die wertlosen Objekte unbewusst zu erinnern.
Kontext entscheidend
"Je stärker der explizite Zugang ist, umso einfacher können sich Menschen Sachverhalte merken. Wir haben das beispielsweise mit Wortpaaren durchgeführt, wobei jeweils zwei unabhängige Wörter miteinander verknüpft wurden - zum Beispiel Hund und Keks. Wenn eine Person demnach einen Hund besitzt, der gerne Kekse isst, kann sie sich dies eher merken als andere Personen", schildert Kerstin Hödlmoser vom Institut der Psychologie an der Universität Salzburg http://uni-salzburg.at gegenüber pressetext.
Der Kontext - auch in Verknüpfung mit Gerüchen oder Geräuschen - sei für ein besseres Abrufen eines Ereignisses wesentlich. Das Manipulieren während des Schlafens hänge zudem von dem jeweiligen Schlafstadium ab - das heisst, eine Festigung funktioniere nur während bestimmten Oszillationen.
Bewusstes Vergessen im Schlaf
Der Wissenschaftlerin zufolge gibt es auch einige wenige psychologische Ansätze in umgekehrter Richtung - dass Menschen Ereignisse bewusst löschen können. "Die Versuchpersonen wurden dazu aufgefordert, einen Inhalt am Abend zu lernen. Sie wurden später aber angeleitet, alles wieder zu vergessen. Die Versuchspersonen im Schlaf konnten diese Anleitung besser befolgen als diejenigen, die schlecht geschlafen haben", erklärt die Expertin. Diese Richtung sei jedoch noch unzulänglich erforscht.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa