Wertvoller genetischer Müll
Archivmeldung vom 21.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKaum zu glauben: 98,5 Prozent unseres Erbgutes wurden bislang als nutzloser "Müll" (englisch "junk DNA") angesehen. Doch nun, so berichtet das Magazin GEO in seiner Dezember-Ausgabe, erwies sich der "Müll" als besonders wichtig.
Laut Forschern des Projektes "Ribolution", das von fünf Fraunhofer-Instituten betrieben wird, fungieren diese Abschnitte als "Oberaufseher" oder "Bauleiter" für die restlichen 1,5 Prozent, die das tun, wozu das Erbmaterial nach Lehrmeinung da ist: das Ablesen der DNS und Übersetzung in RNS, um schließlich Proteine als Grundbausteine der Zelle zu produzieren. Funktioniert das sogenannte nicht-Protein-kodierende Erbmaterial (ncRNS), also der vorgebliche Müll, nicht richtig, treten Fehler auf der "Baustelle" auf. Das unterschiedliche ncRNS ist daher auch wesentlicher Schlüssel zum Verständnis von Krankheiten.
Quelle: Gruner+Jahr, GEO (ots)