Hanf als Dämmstoff -umweltfreundlich und gesund
Archivmeldung vom 02.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Häuslebauer" kennen die gelbe Wolle zwischen Ziegel und Decke: Mineralwolle wird beim Bau als Dämmstoff verwendet. Doch die Herstellung ist energieaufwändig, und gesundheitsschädlich kann das Material auch sein. Umweltfreundlicher sind da Dämmstoffe aus Naturmaterialien.
Obwohl: Auch sie kommen nicht ohne
Kunststoffstützfasern aus. Das Fraunhofer-Institut für Chemische
Technologie (ICT) und die Badische Naturfaseraufbereitung GmbH (BaFa)
haben sich gemeinsam mit drei weiteren Unternehmen das Ziel gesetzt,
neuartige Isoliermatten auf Hanfbasis zu entwickeln. Das Dämmmaterial
und die Stützfasern sollen ausschließlich aus nachwachsenden
Rohstoffen bestehen, und deshalb voll kompostierbar und
recyclingfähig sein. Dieses innovative, umweltschonende Modellprojekt
wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 290.000
Euro gefördert.
Damit ein Gebäude gut isoliert ist, muss ein Dämmstoff unter
anderem Luft einschließen können. Demnach ist es bei Isoliermatten
wichtig, dass sie nicht zusammensacken und so ihr Luftpolster
verringern oder sogar verlieren. Bisher haben immer künstliche Fasern
Dämmmatten gestützt - auch die aus nachwachsenden Rohstoffen. Der
daraus resultierende Material-Mix ist biologisch nicht vollständig
abbaubar. Bei den Hanfmatten aus dem Verbundprojekt sollen nun
natürliche Fasern aus beispielsweise Stärke als Stützen verwendet
werden. Zudem könnten die Matten dann weiterhin das von Verbrauchern
stark beachtete Gütesiegel "natureplus" erhalten. Wer sich beim Bau
an entsprechend ausgezeichnete Materialien halte, könne spezielle
Förderungen erhalten, meint Darius Primus vom ICT.
Das Institut hat sich aber nicht nur vorgenommen, ein
ausschließlich natürliches Dämmmaterial zu entwickeln. Die Hanfmatten
sollen auch noch bessere Eigenschaften haben als die Konkurrenz am
Markt: Besser dämmen und länger halten soll die Innovation. Dass das
Material weiterhin nicht brennbar sein darf, versteht sich fast von
selbst. "Ein weiteres Projektziel ist die Entwicklung eines
kostengünstigen und ressourcenschonenden Herstellungsprozesses",
fasst DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde zusammen.
Naturdämmstoffe im Allgemeinen sind atmungsaktiv und fördern ein
gesundes Raumklima. Zudem entsteht nur wenig Staub, wenn die
Materialen verarbeitet werden. Das wiederum dient dem Arbeitsschutz.
Doch die deutlich umweltfreundlicheren Materialien haben bisher erst
fünf Prozent Marktanteil. "Mit unserer Unterstützung möchten wir dazu
beitragen, dass umweltfreundliche Dämmstoffe zukünftig noch weiter
verbreitet eingesetzt werden", betont Brickwedde.
Quelle: Pressemitteilung Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)