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Leben in jedem zweiten der Planetensysteme?

Archivmeldung vom 16.04.2004

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2004 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

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Wiener Wissenschaftler hoffen auf weitere Entdeckungen

WIEN (dpa). Jedes zweite der bisher entdeckten Planetensysteme im Weltall könnte nach Meinung Wiener Astronomen Leben beherbergen. Nach einer Berechnung der „AstroDynamikGruppe" am Institut für Astronomie der Universität Wien findet sich in etwa 50 der 100 nachgewiesenen Systeme eine bewohnbare Zone. Wäre dort ein erdähnlicher Planet angesiedelt, könnte sich auf ihm Leben in irgendeiner Form tummeln, sagten die Wissenschaftler. Nach Worten des Astronomen Rudolf Dvorak sind die Planetensysteme mit Hilfe indirekter Beobachtungsmethoden entdeckt worden. So könne eine regelmäßige Helligkeitsschwankung eines Sterns einen vorbeiziehenden Planeten verraten. Mit der derzeitigen Technik gelinge den Wissenschaftlern allerdings nur der Nachweis von relativ großen Planeten, vergleichbar mit unseren Gasriesen Jupiter oder Saturn, sagte Dvorak. Ob es auch kleinere, der Erde ähnliche Planeten gibt, darüber könnten die Astronomen nur spekulieren. Berechnen lässt sich an Hand der von Messinstrumenten gewonnenen Daten dagegen, ob es eine bewohnbare Zone im jeweiligen System gibt, so Dvorak. Sie sei unter anderem durch den Abstand von der jeweiligen Sonne definiert. Schließlich müsse - nach unserem Verständnis von Leben - die Existenz von Wasser möglich sein. Auch die Bahnen der großen Planeten spielen eine Rolle. In allzu rauen Welten - etwa mit stark elliptischen Bahnen der Sternbegleiter - würden sich kleine Planeten kaum halten können. 30 der bisher gefundenen Planetensysteme haben die Forscher bisher detailliert untersucht und für etwa die Hälfte eine bewohnbare Zone errechnet. Die Simulationen werden auch künftigen, verbesserten Beobachtungen den Blick weisen. Etwa durch den Einsatz neuer Satellitenteleskope hoffen die Astronomen, auch kleinere Planeten finden zu können.

Artikel vom: 14.04.2004 Erschienen in: Oberhessischen Zeitung Eingestellt von: T. Schmitt

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