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Mikroraketen sollen B- und C-Waffen neutralisieren

Archivmeldung vom 01.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mikroraketen: Fortbewegung ohne Motor. Bild: American Chemical Society
Mikroraketen: Fortbewegung ohne Motor. Bild: American Chemical Society

Mikroraketen, deren Motor mit Wasser angetrieben wird, sollen dabei helfen, chemische und biologische Kampfstoffe zu neutralisieren. Diese Geschosse wurden von Forschern an der University of California, San Diego, entwickelt und im Journal ACS Nano der American Chemical Society beschrieben. Die winzigen Raketen sind mit einer Schicht Titandioxid umgeben, das laut Forscher Joseph Wang und seinen Kollegen ein vielversprechendes Material für die Zersetzung von chemischen und biologischen Kampfstoffen darstellt.

Bis dato mussten Wissenschaftler, die toxische Substanzen mit Titandioxid neutralisieren wollten, dieses händisch in die zu entgiftende Lösung unterrühren. Da das in der Praxis nicht möglich ist, haben Wang und Kollegen ein System entwickelt, das es Titandioxid erlaubt, sich selbst in der jeweiligen Flüssigkeit zu bewegen - und das ganz ohne einen treibstoffbetriebenen Motor.

Die Forscher haben Kugeln aus Magnesium mit Titandioxid beschichtet. Die Kugeln haben ein Loch, durch das Wasser eindringen kann. Dieses reagiert mit dem Magnesiumkern und bildet Wasserstoffgas, das kleine Blasen bildet, die die Mikrorakete vorwärts treiben. Durch den Kontakt des Titandioxids mit den giftigen Stoffen werden diese neutralisiert. Dieser Prozess beschleunigt sich, weil sich die Mikroraketen selbst im Wasser fortbewegen.

Nervengift und Bakterien neutralisiert

Der Vorteil von Titandioxid ist, dass es während seiner Reaktion mit den Giftstoffen keine toxischen Abbauprodukte produziert. In ersten Tests schafften es die Mikroraketen, Nervengifte und Anthrax ähnelnde Bakterien in weniger Zeit abzubauen als Titandioxid, das sich nicht selbst durchs Wasser manövriert.

Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer

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