Forscher entdecken ungewöhnliche Glutamatfreisetzung im Gehirn
Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckt, der bei Energiemangel im Gehirn zu unkontrollierten Glutamatausschüttungen führt. Das teilte die Hochschule am Dienstag mit.
Die ungewöhnlichen Freisetzungen des Neurotransmitters könnten demnach
bei Schlaganfällen oder neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle
spielen. Das Forscherteam beobachtete mit einem speziellen
Sensorprotein, dass bei Energiemangel besonders große und langanhaltende
Glutamatsignale auftreten. Diese untypischen Ereignisse häuften sich
unter Stressbedingungen und führten zu einem starken Anstieg der
Glutamatkonzentration. Gleichzeitig kam die normale neuronale
Glutamatfreisetzung zum Erliegen.
Die Wissenschaftler fanden
zudem heraus, dass der Prozess selbstverstärkend ist: Erhöhte
Glutamatwerte begünstigen weitere Freisetzungen. Durch Hemmung
bestimmter Rezeptoren ließ sich dieser Effekt jedoch reduzieren. Welche
Zelltypen genau für die ungewöhnlichen Freisetzungen verantwortlich
sind, muss noch geklärt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur