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SUPERBAKTERIEN - Keim lässt Menschen lebendig verfaulen

Archivmeldung vom 18.04.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke
Keim
Keim

Eine unheimliche fleischfressende Krankheit breitet sich in den USA aus. Völlig gesunde, junge Menschen verfaulen am lebendigen Leib. Schuld ist ein Antibiotika-resistenter Superkeim, der früher nur in Krankenhäusern auftrat, mittlerweile aber den Weg in die Bevölkerung gefunden hat. Berichtet der Spiegel am Montag

Aus dem Inhalt:

Es beginnt ganz harmlos mit Halsschmerzen und Abgeschlagenheit. Doch dann kann alles sehr schnell gehen: Innerhalb weniger Tage schwillt die Haut an den betroffenen Stellen an, wird heiß und wirft Blasen. Irgendwann wechselt die Farbe von rot zu schwarz - die Betroffenen fangen an zu faulen. Jeder fünfte Patient stirbt. Auch die Behandlung der sogenannten nekrotisierenden Fasziitis klingt wenig verlockend: Das infizierte Fleisch muss vollständig herausgeschnitten werden. Manchmal werden auch ganze Gliedmaßen entfernt.

Die Keime breiten sich immer weiter aus

Staphylokokken sind kugelförmige Bakterien, die in der Nase und auf der Haut von Menschen vorkommen. Dort sind sie ungefährlich. Gelangen sie allerdings über offene Wunden ins Blut, kann eine Blutvergiftung auftreten, gegen die nur Antibiotika helfen. Einige Stämme des Erregers haben aber eine Resistenz gegen einzelne Antibiotika entwickelt.

Anstieg resistenter Keime auch in Deutschland

Die resistenten Bakterien, die in der Bevölkerung im Umlauf sind, scheinen sich von den bisherigen "Superbugs" zu unterscheiden. "Wenn man sich die Geschichte der Ausbrüche anschaut wird klar, dass sich die Biologie der MRSA verändert hat", sagt Scott Fridkin von den Centres for Disease Control and Prevention gegenüber der BBC. Die MRSA-Bakterien in der Bevölkerung, die sogenannten Community-MRSA, hätten sich unabhängig von denen in Krankenhäusern entwickelt und gehörten einem neuen Stamm an.

Auch in Deutschland befürchten Experten, dass sich resistente Keime in der Bevölkerung ausbreiten. "Bisher sind nur einzelne Fälle von CMRSA aufgetreten, aber es gibt einen Anstieg", sagt Wolfgang Witte vom Berliner Robert Koch Institut (RKI) gegenüber SPIEGEL ONLINE. Gemeinsam mit der Uniklinik Heidelberg ermittelt das RKI zurzeit, wie weit MRSA in der Bevölkerung verbreitet ist. In den Jahren 2003 und 2004 waren drei der von ihnen untersuchten 250 Personen mit methicillin-resistenten Staphylokokken infiziert. Ein Fall, in dem die Keime eine nekrotisierende Fasziitis - die fleischfressende Krankheit - ausgelöst haben, ist Witte aus Deutschland nicht bekannt.

Kristina Patschull

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,351293,00.html

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