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Zeitung: Klon-Studie enthält offenbar Fehler

Archivmeldung vom 24.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Menschliche embryonale Stammzellen. A: undifferenzierte Kolonien. B: Neuron-Tochterzelle
Menschliche embryonale Stammzellen. A: undifferenzierte Kolonien. B: Neuron-Tochterzelle

Foto: Nissim Benvenisty
Lizenz: CC-BY-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bonner Stammzellforscher Oliver Brüstle ist beunruhigt über mögliche Fehler in der vor einer Woche veröffentlichte Studie zu geklonten menschlichen Embryonen. "So etwas darf grundsätzlich nicht passieren", sagt Brüstle der "Stuttgarter Zeitung". Ein Team um den US-amerikanischen Forscher Shoukhrat Mitalipov hatte in dem Fachmagazin "Cell" berichtet, dass es ihnen gelungen sei, aus geklonten Embryonen Stammzellen zu gewinnen.

Auf der Internetplattform PubPeer hat nun jedoch ein anonymer Forscher darauf hingewiesen, dass einige der Abbildungen in dem Artikel identisch seien, obwohl sie unterschiedliche Zellen darstellen sollen. Brüstle fordert, dass die Fachzeitschrift "Cell" und womöglich ein unabhängiger Gutachter die Originaldaten aus dem Labor Mitalipovs noch einmal prüfen. Welche Konsequenzen die Fehler haben, will Brüstle noch nicht abschätzen: "Ob sich Grundsätzliches an der Hauptaussage des Manuskripts ändert, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht voraussagen", sagt er.

Die Studie hatte in der Fachwelt auch deshalb für Aufsehen gesorgt, weil ein ähnlicher Bericht des südkoreanischen Forschers Hwang Woo Suk aus dem Jahr 2004 nach kurzer Zeit als Schwindel aufflog. Wissenschaftler waren deshalb davon ausgegangen, dass bei dieser Studie alle Beteiligten besonders vorsichtig vorgegangen sind. Doch auch daran gibt es nun Zweifel. In dem Fachartikel ist eine ungewöhnliche kurze Phase der Begutachtung vermerkt. Demnach soll Mitalipov die Studie erst am 30. April 2013 eingereicht haben. Bereits am 3. Mai wurde sie vom Fachjournal "Cell" angenommen. Nach Angaben der Pressesprecherin der Fachzeitschrift ist Mitalipovs Arbeit dennoch "gründlich" begutachtet worden. Das Journal kündigte eine rasche Prüfung der Vorwürfe an.

Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)

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