Leistungssteigerung: Böser Roboter wirkt Wunder
Archivmeldung vom 21.08.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Anwesenheit eines bösartig wirkenden Roboters hat einen positiven Einfluss auf die Performance. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam der University of Clermont Auvergne rund um Nicolas Spatola. Bei Experimenten sollten freiwillige Versuchsteilnehmer den in Psychologenkreisen bekannten "Stroop"-Test absolvieren. Zusätzlich wurde ein humanoider Roboter mit freundlichem und boshaftem Verhalten involviert.
Konversation beeinflusst Ergebnis
Bei dem Stroop-Test handelt es sich um einen Konzentrationstest, bei dem einer Person Wörter gezeigt werden, die in einer beliebigen Farbe gedruckt sind. Die Probanden sollen die Farben der dargebotenen Wörter benennen. Handelt es sich um Farbwörter, die nicht ihrer Druckfarbe entsprechen, steigen Reaktionszeit und Fehlerzahl. Nach Erfüllung dieser Aufgabe sollten die Versuchspersonen mit einem Roboter sprechen, der entweder auf nette oder unfreundliche Art antwortete.
Im Anschluss daran waren die Teilnehmer instruiert, den Test zu wiederholen. Dabei beobachtete sie entweder der freundliche oder der bösartige Roboter, mit dem zuvor kommuniziert wurde. Jene Versuchspersonen, die im Vorfeld eine negative Interaktion mit dem Roboter hatten, zeigten im Vergleich zu jenen, die eine positive Unterhaltung führten, deutlich bessere Ergebnisse. Die Gruppe mit dem freundlichen Roboter erzielte in etwa die selben Resultate wie die Kontrollgruppe.
Risiken derartiger Innovationen
Die Forscher warnen trotz der eindeutigen Ergebnisse: "Es wäre falsch und etwas dystopisch, einen bösen Roboter an öffentlichen Orten zu positionieren, um bessere Leistungen zu erzielen", schildert Studienautor Spatola. Ähnliche Ansätze zeigen auch die Risiken derartiger Technologien. So haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology die sogenannte "Norman Bates"-KI entwickelt. Dabei handelt sich um ein psychopathisches KI-System, das sich lediglich an makabrem Bildmaterial orientiert.
Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller