3D-Druck-Flugzeug hob zum ersten Mal ab
Archivmeldung vom 30.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErstmals hat ein Flieger aus dem 3D-Drucker den Boden verlassen und einen erfolgreichen Testflug absolviert. Das an der Universität Southampton entworfene, unbemannte Laser Sintered Aircraft (SULSA) hat eine Flügelspannweite von zwei Metern und kann ohne dem Einsatz von Werkzeug montiert werden. Bis auf den Motor wurden praktisch alle Bestandteile von einem 3D-Drucker hergestellt.
Die Teile von SULSA wurden perfekt aufeinander abgestimmt und mit einer EOS EOSINT P730 Nylon-Sinter-Maschine produziert. Beim Laser-Sintern wird Material in Körner- oder Pulverform unter gesteigertem Druck erhitzt und schichtweise aufgetragen, was im Gegensatz zum herkömmlichen Sintern freiere Formgebung ermöglicht. Die erzeugten Komponenten des Flugzeugs konnten ohne Hilfsmittel und zusätzliche Befestigungsmechanismen montiert werden.
Mittels Elektromotor erreicht der Flieger eine Höchstgeschwindigkeit von rund 100 Meilen pro Stunde (ca. 160 km/h). Dabei wird er von einem Autopiloten in der Luft gehalten und bewegt sich fast geräuschlos.
Elliptische Form für weniger Widerstand
Geleitet wird das Projekt von Andy Keane und Jim Scanlan aus der Forschungsgruppe für Ingenieursinformatik und Design. "Die Flexibilität des Sinterprozesses erlaubt dem Designteam, historische Techniken und Ideen auszuprobieren, deren Realisierung mit konventioneller Technik extrem teuer wäre", zeigt sich Scanlan begeistert.
"Ein weiterer Vorteil des Sinterns ist, dass wir ohne Mehrkosten elliptische Flügel-Profile verwenden konnten. Aerodynamiker wissen seit Jahrzehnten, dass diese weniger Luftwiderstand erzeugen", fügt Keane dem hinzu. An der Universität beschäftigt man sich seit den frühen Neunzigern mit der Entwicklung von unbemannten, autonomen Vehikeln (UAV).
EADS will Jetflügel drucken
Beim Laser-Sintern wird ein in Körner- oder Pulverform vorliegendes Material unter erhöhtem Druck erhitzt und schichtweise aufgetragen. Diese Technik ist zwar sehr zeitaufwändig, bietet aber erhebliche Freiheiten in der Formgebung.
Diese Produktionsform stößt auch in der Industrie bereits auf großes Interesse. Im Februar diesen Jahres wurde bekannt, dass ein britisches Team der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) an der Entwicklung eines druckbaren Flügels für Jets arbeitet.
Quelle: pressetext.com / Georg Pichler