Studie: Rückfälle Drogensüchtiger lassen sich durch manipulierte Erinnerungen vermeiden
Archivmeldung vom 14.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDurch die Manipulation von Erinnerungen an früheren Drogenkonsum könnten ehemals Abhängige vor einem Rückfall bewahrt werden. Damit eröffnen sich neue Behandlungswege, wie Forscher der Universität Peking betonen. Erinnerungen seien an Stichworte wie Nadeln oder Zigaretten sowie den `angenehmen` Effekt des Konsumierens gebunden, wecken dadurch Begierden und rufen eventuell einen Rückfall hervor.
Die Arbeit der Forscher basiert auf dem Konzept, dass Erinnerungen kurz nach ihrem Abruf ein Zeitfenster öffnen, in welchem sie manipuliert werden können. An der Studie nahmen 22 ehemals Drogensüchtige teil, die seit durchschnittlich elf Jahren ohne Rückfall lebten. Einigen Probanden wurde ein Bild gezeigt, das sie an ihren früheren Drogenkonsum erinnerte, um das Zeitfenster zu öffnen. Andere sahen hingegen Landschaftsbilder, welche das Fenster nicht öffnete. Den Teilnehmern wurden daraufhin weitere Bilder der Einnahme von Drogen gezeigt. Ein Test nach einigen Wochen ergab, dass die Begierden derjenigen niedriger waren, welche durch das Zeitfenster der Erinnerung manipuliert wurden. Es seien zwar noch weitere Studien nötig, aber die Ergebnisse bilden den Forschern zufolge einen erheblichen Fortschritt zur Prävention von Rückfällen bei Drogensüchtigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur