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Satelliten sollen verlorene Schiffe aufspüren

Archivmeldung vom 03.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Anwendungsbeispiel: Suche nach Schiff vor Neuseeland. Bild: le.ac.uk
Anwendungsbeispiel: Suche nach Schiff vor Neuseeland. Bild: le.ac.uk

Ein internationales Forscherteam hat einen Ansatz vorgeschlagen, der die Suche nach auf See verschollenen Schiffen deutlich erleichtern könnte. Sie setzen dazu auf Bilder, die ohnehin in der Erdumlaufbahn befindliche Satelliten schießen. Diese könnten ausgewertet werden, um die Position von Schiffen und auch Flugzeugen viel genauer einzugrenzen. Mit der Methode wäre es vielleicht möglich gewesen, den Malaysian-Airlines-Flug MH 370 aufzuspüren.

"Es ist derzeit sehr schwer, den maritimen Verkehr kleiner Schiffe zu verfolgen. Das System könnte ein viel besseres Bewusstsein für Bewegungen rund um den Globus schaffen", meint Nigel Bannister, Astronomieprofessor an der University of Leicester.

Gemeinsam mit der New Zealand Defence Technology Agency und DMC International Imaging setzt er darauf, bestehende Ressourcen neu zu nutzen. Satelliten, die bislang nur über Land Aufnahmen machen, sollen auch Bilder von den Weltmeeren liefern. Diese könnten im Notfall dabei helfen, Schiffe aufzufinden.

Wertvolle Anhaltspunkte

Der neue Ansatz versucht gar nicht erst, Schiffe und Flugzeuge in Echtzeit zu verfolgen. Stattdessen sollen Satelliten regelmäßig Aufnahmen machen, wenn sie bestimmte Regionen überfliegen. "Wenn wir über ein verschollenes Schiff benachrichtigt werden, erlauben uns die Bilder, die letzte beobachtete Position festzustellen", erklärt Bannister.

Damit lässt sich das Suchgebiet im Notfall auf einige hundert Quadratkilometer einengen, so die Forscher. Das eröffnet die Chance, dass Such- und Rettungsmissionen deutlich schneller zum Erfolg führen - egal, ob ein Schiff oder, wie im Fall von MH 370, ein Flugzeug vermisst wird. In einer aktuellen Studie zeigt das Team anhand von 54 Satelliten, wie das System funktionieren soll. Bislang machen diese Satelliten nur Aufnahmen von Landmassen, über dem Wasser bleiben ihre Kameras ungenutzt.

Werden stattdessen geplant Bilder über den Ozeanen geschossen, liefert das eine verwertbare Datenbasis. Die unterschiedlichen Satellitenbetreiber müssten nur in eine virtuelle Vernetzung einwilligen. Das Team arbeitet indes daran, die automatisierte Erkennung von Schiffen und Flugzeugen auf solchen Aufnahmen zu perfektionieren. Dann könnte das System schon in einigen Jahren wirklich zum Einsatz kommen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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