Exoskelett für militärische Zwecke
Archivmeldung vom 02.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas US-amerikanische Unternehmen Raytheon Company hat mit dem XOS 2 ein Exoskelett entwickelt, das Soldaten mit übermenschlichen Kräften ausstattet. Ein Mensch, der das Gerät trägt, kann Lasten von bis zu 90 Kilogramm ohne Probleme Hunderte Male heben, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Zudem seien Arbeiten auch schneller zu bewerkstelligen, so dass ein mit der hydraulischen Hilfe ausgestatteter Soldat die Arbeit von drei normalen Menschen verrichten kann, heißt es vonseiten Raytheons.
Raytheon hatte zuvor mit dem XOS 1 bereits ein Exoskelett entwickelt, das seinen Träger zwar ebenfalls mit erstaunlichen Kräften ausstattete, aber aufgrund seines Gewichts und des hohen Energieverbrauchs untauglich für die Praxis blieb. Mit dem XOS 2 präsentiert das Unternehmen nun ein Modell, das nicht nur leistungsfähiger als der Vorgänger, sondern bei halbiertem Energiebedarf auch noch leichter und schneller ist.
"Das XOS 1 war eigentlich nur eine Machbarkeitsstudie", sagt Fraser M. Smith, ausführender Vizepräsident bei Raytheon Sarcos. Das XOS 2 wurde entwickelt, um das Militär zukünftig bei logistischen Herausforderungen zu unterstützen und reguläre Soldaten zu entlasten. Mithilfe von Hydraulik hebt das Exoskelett schwere Gegenstände und bleibt dabei agil genug, damit der Träger sich ohne große Einschränkungen mitsamt des Anzuges bewegen kann.
Einsatz nicht nur beim Militär denkbar
"Exoskelette zu benutzen ist meiner Meinung nach unausweichlich", sagt Smith. Er sieht es als brauchbare Lösung für eine Vielzahl von Problemen, mit denen sich das Militär heute konfrontiert sieht. "Bei einer entsprechenden Vereinbarung könnte es binnen fünf Jahren im Einsatz sein", sagt er. Um für den Praxiseinsatz tauglich zu sein, müsste das Exoskelett jedoch widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen werden.
Der Einsatz eines Exoskeletts ist allerdings nicht nur auf das Militär beschränkt. Derlei Geräte sind unter anderem auch im Gespräch, wenn es darum geht, Rollstuhlfahrern wieder zum Gehen zu verhelfen, sie könnten also auch im zivilen Bereich wertvolle Dienste leisten.
Quelle: pressetext.deutschland Dominik Erlinger