Weiße Rekord-OLEDs der Uni Dresden und Novaled's übertreffen Leuchstoffröhren Effizienz
Archivmeldung vom 16.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeiße organische Leuchtdioden (OLEDs) sind eine vielversprechende neue Technologie, um die Beleuchtungsquelle der Zukunft zu werden. Sie haben das Potenzial, deutlich höhere Effizienzen als klassische Lichtquellen zu erreichen. Wegen ihrer einzigartigen attraktiven Eigenschaften werden Weißlicht OLEDs neue Akzente in der Beleuchtungsindustrie setzen.
Als ultradünne, großflächig emittierende Bauteile können sie zukünftig
in jeder Größe und Form hergestellt werden, flexibel oder durchsichtig
sowie im Farbton abstimmbar sein. Damit eröffnen sich völlig neue
Möglichkeiten für Lichtdesigner, die nun auch in Fragen
Leistungseffizienz auf OLEDs setzen können. Mit Effizienzen von 50-70
lm/W (bei Einsatz von Lampenschirmen und Reflektoren) waren bisher
Leuchtstoffröhren Maßstab für neue Technologien. Diese wurden nun mit
den Ergebnissen der Technischen Universität Dresden und Novaled's
deutlich übertroffen.
"In unserem Ansatz vereinen wir ein neues, sehr energieeffizientes
Design der emittierenden Schichten mit Konzepten zur Erhöhung der
Lichtauskopplung", so Projektleiter Dipl.-Phys. Sebastian Reineke,
Institut für Angewandte Photophysik (IAPP, TU Dresden). "Die
Leistungseffizienzen dieser Rekordbauteile erreichen 90 lm/W auch mit
flachen, skalierbaren Auskopplungsansätzen. Durch spezielle 3D
Auskopplungssysteme können mit dieser Struktur sogar 124 lm/W bei
gleichen CIE Koordinaten erreicht werden." Für die Bestimmung beider
Werte in einer Ulbrichtkugel wurden die Substratseiten verdeckt und nur
das in den vorderen Halbraum abgestrahlte Licht bewertet. Die CIE
Farbkoordinaten sind (0,41/0,49). Über weitere Details wird in der
heutigen Ausgabe der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift 'nature'
berichtet.
"Das große Potenzial dieser Bauteile zeigt sich, wenn man beachtet,
dass sogar bei sehr hohen Helligkeiten von 5000 cd/m2 eine Effizienz
von 74 lm/W erreicht wird", sagt Prof. Karl Leo, Direktor des IAPP.
"Das beweist, dass auch Beleuchtung bei hohen Helligkeiten mit sehr
hohen Effizienzen möglich ist".
"Diese bemerkenswerten Resultate aus F&E sind Ausgangspunkt
weiterer Entwicklungen, z.B. für eine kommerziell ausreichende
Lebensdauer. Auf jeden Fall sind sie ein Durchbruch für die Etablierung
von OLEDs als zukünftige Lichtquelle", sagt Gildas Sorin, CEO von
Novaled. "Besonders für hohe Effizienzen bei hohen Helligkeiten ist
unsere Dotiertechnologie unverzichtbar. Weiße OLEDs werden bald dazu
beitragen, unsere CO2-Bilanz zu reduzieren. Dabei wird die Novaled PIN
OLED® Technologie eine bedeutende Rolle spielen." fügt Sorin hinzu.
über OLEDs
OLEDs (Organic Light Emitting Diodes) sind wenige Nanometer dünne
organische Halbleiter mit der Eigenschaft, Licht flächig abzustrahlen.
In einem extrem schnell wachsenden Markt spielen OLEDs die
Schlüsselrolle für eine revolutionäre Entwicklung: den Traum von
hauchdünnen, flexiblen, hocheffizienten Displays mit brillanten Farben
und hohem Kontrast Realität werden zu lassen. Organische Leuchtdioden
finden gegenwärtig als Display Einsatz in MP3, PDAs, Kameras und
Handys. OLEDs machen zukünftig ultradünne, aufrollbare Flachbildschirme
möglich. Hinzu kommt ein gewaltiges Marktpotential im Bereich
Beleuchtungen mit visionären Anwendungen wie beispielsweise
'leuchtender Tapete'. OLEDs haben das Potential, noch effizienter als
Energiesparlampen zu sein.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V.