Vor 1.700 Jahren - Perser besiegten Römer mit chemischen Kampstoffen
Archivmeldung vom 17.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIn Syrien, genauer am Dura-Europo, fand man schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Festung der Römer, die durch die Perser erobert wurde. Forscher rätseln schon lange darüber, wie es die Perser geschafft haben, die Festung mit den dicken und hohen Mauern zu erobern.
Dieses Rätsel liess britische Wissenschafter seit Jahrzehnten nicht mehr los: Bei Ausgrabungen in einer römischen Festung am Euphrat in Dura-Europos in Syrien während den 1930er-Jahren stiessen Archäologen auf 20 Skelette von römischen Legionären die äusserst seltsam gruppiert waren.
Die Wissenschafter forschten und forschten und kamen nun zu einem Schluss, wie Sueddeutsche.de den Experten Simon James von der Universität von Leicester zitiert. Und zwar sollen die persischen Angreifer giftige Gase eingesetzt haben.
Der Kampf ging so: Da die römische Festung über hohe und dicke Mauern verfügten, gruben die Perser Tunnels in die Erde, um das Bollwerk zu unterminieren. Die Römer ahnten diesen Schachzug und hoben ebenfalls einen Schacht aus, um den Angriff unterirdisch abzuwehren.
Die Perser wiederum sollen die Grab-Bemühungen der Römer gehört haben und bereiteten sich vor. Als die Legionäre von Kaiser Valerian in den persischen Tunnel eindrangen, wehten ihnen giftige Dämpfe entgegen. Sie brachen innert weniger Sekunden zusammen und starben.
Laut den Wissenschaftern sollen die Perser Kohlebecken aufgestellt haben. Darin verbrannten sie Pech und Schwefelkristalle. Mit Blasebalgen gaben sie ihrer chemischen Waffe die gewünschte Richtung.
Danach sollen die Leichen und deren Schilder aufeinandergeschichtet und angezündet worden sein. Deshalb die ungewöhnliche Lage der Skelette.
Die Perser konnten mit ihrer Tunneltaktik die Festungsmauern nicht zum Einstürzen bewegen, eroberten die Stadt schliesslich aber doch. Sie geriet später in Vergessenheit und wurde erst 1920 wieder entdeckt.