Er simuliert den Tod der Sterne
Archivmeldung vom 25.11.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMit hochspezialisierten Computersimulationen erforscht Humboldt-Stipendiat Samuel Jones (University of Victoria, Kanada) die Evolution und Explosion von Sternen, um neue Einblicke in die Entstehung von Neutronensternen und den Ursprung chemischer Elemente zu erhalten. Sein Forschungsaufenthalt am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert.
Dr. Samuel Jones (University of Victoria, Kanada) arbeitet seit Mai 2015 als Gastwissenschaftler am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Der Astrophysiker kam mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung nach Heidelberg. Es ermöglicht Forschern, ein selbst gewähltes langfristiges Vorhaben in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland durchzuführen. Samuel Jones wurde von Prof. Friedrich Röpke, Leiter der Forschungsgruppe Physik Stellarer Objekte (PSO), eingeladen. Er wird bis April 2017 am HITS bleiben und die Evolution und Explosion von Sternen erforschen, von denen man vermutet, dass sie ihren chemischen Fingerabdruck auf einigen der ältesten Sterne des Universums hinterlassen haben.
Samuel Jones stammt aus der Nähe von Birmingham. Er studierte Astrophysik und Musiktechnologie an der Keele University in Großbritannien. Nach der Promotion im Jahr 2014 trat er eine Stelle als Postdoc an der University of Victoria, Kanada, in der Forschungsgruppe von Dr. Falk Herwig an. Dr. Jones ist einer der Hauptforscher der „NuGrid“, einer Gruppe von über 50 Astrophysikern aus 21 Institutionen in acht Ländern, die über die Evolution der Sterne, Supernovae und Nukleosynthese , also die Bildung von Atomkernen aus Kernteilchen, forschen.
Dr. Jones ist am HITS als Gastwissenschaftler in der von Friedrich Röpke geleiteten Forschungsgruppe „Physik Stellarer Objekte“ tätig. „Die Expertise von Fritz und der Gruppe bietet einen optimalen Rahmen, um einige der ungelösten Rätsel der Astrophysik anzugehen“, so Jones. Er erforscht die sogenannten „leichten massereichen Sterne“ - Sterne, die acht bis zwölf Mal massiver sind als unsere Sonne. Jones erklärt: „Es ist nicht klar, ob sie zu Neutronensternen oder Weißen Zwergen werden – oder keins von beiden.“ Nachdem er das Leben der Sterne von der Wiege bis zum Tod nachgestellt hat, wendet er sich nun ihren letzten Sekunden zu. Für sein Projekt nutzt Jones den LEAFS-(Level-set based Astrophysical Flame Simulations) Code, an dem Friedrich Röpke beteiligt war. „Diese Physik bewegt sich in zahlreichen physikalischen Disziplinen und Skalen “, erklärt Jones weiter. „In der stellaren Evolution reichen die relevanten Zeitachsen von mehreren Millionen Jahren bis hin zu wenigen Sekunden, und die räumliche Reichweite von einigen Hundert Kilometern bis zu Subzentimetern.“ Diese Forschung soll Astrophysikern dabei helfen, die Herkunft von Neutronensternen und die Fülle an chemischen Elementen in den ältesten Sternen, die uns bekannt sind, besser zu verstehen.
Quelle: Heidelberger Institut für Theoretische Studien gGmbH (idw)