Mit Spezialpapier gegen elektromagnetische Felder
Archivmeldung vom 26.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Papiertechnische Stiftung in München und das Fachgebiet Glas- und Keramiktechnologie des Institutes für Werkstofftechnik der TU Ilmenau entwickeln und erproben Spezialpapiere, die in der Lage sind, hochfrequente elektromagnetische Strahlung vorrangig im Bereich von 1 GHz bis 10 GHz zu absorbieren. Das Forschungsprojekt ZUTECH wird von gefördert von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschung und dem Bundeswirtschaftsministerium.
Hochfrequente elektromagnetische Felder sind als Folge notwendiger Kommunikationstechniken (Sattelitenfernsehen, Mobilfunk, WLAN - Technologien), Messtechniken (Radar für Verkehrs- und Luftüberwachung) und nicht vermeidbarer Abstrahlungen von Mikrowellentechniken in der Umwelt in unterschiedlicher Intensität und Frequenz vorhanden. Diesen Feldern sind Menschen, Tiere und technische Systeme ausgesetzt. Zu ihrem Schutz sind geeignete Abschirmmaterialien erforderlich.
Die Abschirmwirkung der Spezialpapiere
wird mit maßgeschneidert modifizierten, nanoskaligen Bariumhexaferritpulvern
realisiert, die im Rahmen eines bereits laufenden BMBF-Projektes im
Wachstumskern ALCERU-HighTech entwickelt werden. Im Projekt sind stabile und
streichfähige Slurries (spezielle Schlicker; Feststoff-Fluid-Gemische)
herzustellen und etablierte Papierbeschichtungsverfahren zur Beschichtung von
Rohpapieren mit diesen Slurries anzupassen.
Papiere dieser Art sind bisher
auf dem Markt nicht vorhanden und stellen eine Erweiterung der Produktpalette
funktionaler Papiere dar.
Bislang verfügbare Abschirmmaterialien sind
u.a. Drahtgewebe, metallgefüllte Lacke, leitfähige Klebebänder,
edelmetallbeschichtete Folien und metallisch beschichtete Abschirmtapeten. Bei
Verwendung dieser Abschirmmaterialien bleiben die elektromagnetischen Felder
jedoch erhalten. Es entstehen sogar neue Reflexionen und Interferenzen, da die
Abschirmung mit elektrisch leitfähigen Materialien hauptsächlich auf
Reflexionsdämpfung beruht. Weiterhin müssen die elektrisch leitfähigen
Abschirmmaterialien bei Auskleidungen von Räumen, Anlagen und Geräten aus
Sicherheitsgründen zum Potenzialausgleich immer zusätzlich geerdet werden
und/oder einen Berührungsschutz besitzen.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.