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Taktile Griffe erleichtern Lageristen die Arbeit

Archivmeldung vom 07.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Fraunhofer IFF
Bild: Fraunhofer IFF

Forscher am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung IFF haben taktile Griffe für Kommissionierwagen in Lagern entwickelt, die Kollisionen vermeiden und eine bessere Steuerung ermöglichen. Die Spezialgriffe erkennen über Drucksensoren, in welche Richtung der Nutzer den Wagen schiebt oder zieht. Bei Kollisionsgefahr stoppt das Gefährt sofort.

"Der Anwender lenkt das Gefährt allein durch den Druck seiner Hände", so Klaus Richter, Kompetenzfeldleiter am IFF. "War das Lenken früher sehr kraftaufwendig, verfügt unser Griff über eine Art Servolenkung." Indem die Software den Druck der rechten mit dem der linken Hand vergleicht, registriert der Wagen die Richtung, die der Nutzer vorgibt. Wie viele Sensoren nötig sind, um gut lenken zu können, wird derzeit erforscht - im Prototyp sind es zunächst vier.

Die Anweisungen, die der Mitarbeiter dem Kommissionierwagen über den Druck seiner Hände erteilt, werden an einen Motor, wie er auch für Elektrofahrräder verwendet wird, weitergeleitet. Der Antrieb setzt die Befehle innerhalb weniger Millisekunden um - allerdings würde das den Menschen überfordern. "Wir entwickeln das System so, dass es eine maximale Schnelligkeit erreicht, und bringen dann künstliche Verzögerungen ein", verrät Richter. Wie lang diese Verzögerungen ausfallen müssen, damit der Nutzer sich möglichst sicher und wohl mit der Bedienweise fühlt, sollen psychologische Untersuchungen mit Testpersonen zeigen.

Car-to-Car-Kommunikation

"Wir arbeiten momentan mit unseren Kollegen der Firma Cloud & Heat daran, alle Anweisungen von Mitarbeitern zunächst in eine Cloud zu überführen, zu sammeln und zu koordinieren", sagt Richter. Biegt ein Mensch mit dem Gefährt um eine nicht einsehbare Kurve und droht ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug, werden beide Wagen automatisch gestoppt - analog zur Vision der Car-to-Car-Kommunikation. Die Forscher konnten bereits eine Latenzzeit von zehn Millisekunden erreichen. Das bedeutet: Das Signal braucht nur zehn Millisekunden, um vom taktilen Griff über die Cloud zurück zur Motorsteuerung zu gelangen.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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