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Wahlprognosen sind ein Kinderspiel

Archivmeldung vom 25.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Reden auswerten und repräsentative Meinungsumfragen erheben, um so den Wahlsieger vorherzusagen? Alles überflüssig, sagt der Wirtschaftswissenschaftler John Antonakis von der Universität Lausanne.

Wie das Magazin GEO in seiner Mai-Ausgabe berichtet, genügt es Antonakis zufolge, die Fotos der politischen Kontrahenten Kindern vorzulegen. Derjenige, auf den die meisten Heranwachsenden tippen, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit auch die echte Wahl gewinnen.

Antonakis hatte 681 Schweizer Kindern im Alter zwischen fünf und 13 Jahren 57 Bilderpaare von Siegern und Verlierern der französischen Parlamentswahl von 2002 gezeigt. Diese lag zum Zeitpunkt des Tests sechs Jahre zurück, und keines der Kinder wusste, dass es sich bei den Porträts um französische Politiker handelte. Sie sollten jeweils entscheiden, welche der beiden abgebildeten Personen sie auf einer Reise als Kapitän bevorzugen würden. In sieben von zehn Fällen entschieden sich die Kinder für jenen Kandidaten, der in der politischen Wahl gesiegt hatte.

Diese Quote ergab sich auch bei einem vergleichbaren Experiment, in dem Antonakis 684 Erwachsene befragte (auch ihnen waren die Porträtierten unbekannt). Seine Schlussfolgerung: Obwohl bei Erwachsenen auch rationale Gründe in eine Wahlentscheidung einfließen, spielen diese nur eine untergeordnete Rolle. Bestimmend ist das Erscheinungsbild der Kandidaten.

In einem weiteren Teil der Befragung hatten die 681 Kinder übrigens klar den Sieg von Barack Obama vorhergesagt - sowohl über Hillary Clinton als auch über John McCain.

Quelle: GEO

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