Hervorragendes Gedächtnis der Schmetterlinge
Archivmeldung vom 17.10.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEs ist überall bekannt, dass sich eine Raupe in einen Schmetterling verwandelt. Es wurde durch Forscher herausgefunden, dass der Organismus sich in Einzelteile zerlegt und ein komplett neues Tier zusammensetzt.
Während der Metamorphose verwandelt sich der Körper einer Raupe zum Schmetterling . Gleich einem Puzzle wird der Organismus dabei in Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt. Eines scheint jedoch erhalten zu bleiben: Die Erinnerung des Tieres an seine Zeit als Kriechtier. Das haben Douglas Blackiston und seine Kollegen an der Georgetown University in Washington bei Untersuchungen mit Tabakschwärmern herausgefunden.
Dazu haben sie mit der Schmetterlingsart ein Geruchstraining durchgeführt: Die Forscher setzten sie in einen Apparat und boten zwei Ausgänge an, wobei einer mit reiner Luft gefüllt, der andere dagegen mit einem Lösungsmittel gesättigt war. Gegen dessen Geruch hatten die Larven keine natürliche Abneigung, weshalb die Wissenschaftler zusätzlich elektrischen Strom einsetzten. Bei Betreten der nach Lösungsmittel riechenden Röhre erhielten die Insekten einen kleinen Stromschlag. Daher mieden sie diesen Ausgang nach weiteren Versuchen.
Nach der Verwandlung der Larven in Schmetterlinge wiederholten die Forscher den Versuch. Das Ergebnis: Jene Tabakschwärmer, bei denen das Geruchstraining im letzten Larvenstadium durchgeführt wurde, mieden den Geruch des Lösungsmittels. Sie erinnerten sich an die Stromschläge. Das Training bei jüngeren Larven hatte keine Langzeitwirkung.
Blackiston erklärt das mit dem Aufbau des Larven-Gehirns, das aus unterschiedlichen Lappen besteht. Jener Teil, der sich bei den Larven im Embryonalstadium entwickelt, verkümmert während der Verpuppung. Die Lappen, die sich im letzten Larvenstadium bilden, überdauern offensichtlich die Verwandlung.