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Warum man sich am Morgen kaum an die Träume der Nacht erinnert

Archivmeldung vom 11.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Schlaf festigt Erinnerungen nur in traumlosen Schlafphasen - im Traumschlaf arbeiten die Hirnzellen nicht exakt genug zusammen

ie Erinnerungen geformt und gespeichert werden, haben jetzt amerikanische Forscher an schlafenden Ratten untersucht. Dabei sind sie vermutlich auch dem Rätsel auf die Spur gekommen, warum von den Träumen der Nacht nach dem Aufwachen kaum noch eine Erinnerung bleibt: Besonders in der Traumphase feuern die Nervenzellen verschiedener Hirnregionen wenig koordiniert, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Neuron". Dabei ist es für das Erinnern wichtig, dass die Aktivität der beteiligten Regionen gut aufeinander abgestimmt sind.

"Wir wissen, dass dann, wenn Neuron A im Hippocampus immer genau vor Neuron B im Neocortex feuert und es eine Verbindung zwischen A und B gibt, diese Verbindung dadurch gestärkt wird", erklärt Casimir Wierzynski vom California Institute of Technology (Caltech). "Darum wollten wir die zeitlichen Bezüge zwischen Neuronen im Hippocampus und dem präfrontalen Cortex verstehen, der den vorderen Teil des Neocortex bildet." Seit längerem ist bekannt, dass Erinnerungen im Hippocampus gebildet werden, aber andernorts abgespeichert werden. Man vermutet, dass der Speicherort der Neocortex ist, die äußere Schicht des Gehirns. Wenn aber die Erinnerungen vom Hippocampus zum Speicherort übertragen werden, ist die gute Abstimmung der Verbindungen zwischen den Neuronen der beiden Gehirnregionen wichtig.

Mit Hilfe modernster Computertechnik lauschtedas Team um Wierzynski buchstäblich dem Feuern der Nervenzellen bei schlafenden Ratten. Tatsächlich konnten sie die "Salven" hörbar machen, die die Neuronen abfeuerten. Allerdings gab es diese Salven nur während der Tiefschlafphase, die auch als Langsame-Wellen-Schlaf bezeichnet wird (slow-wave sleep, SWS). "Es zeigte sich, dass es während der Langsame-Wellen-Schlafphase Momente gibt, in denen viele Zellen im Hippocampus zeitlich ziemlich dicht nacheinander feuern", sagt Wierzynski. "Als Reaktion darauf feuern einige Zellen im präfrontalen Cortex nur Millisekunden später. Doch dann kam die Überraschung: Wir stellten fest, dass dieses Timing während der REM-Phase fast vollständig verschwand." Da die REM-Phase (REM = rapid eye movement) die Phase ist, in der der Mensch träumt, könnte es sein, dass hier der Schlüssel zu den später kaum mehr fassbaren Träumen liegt. Denn wenn gerade in dieser Traum-Phase die Nervenzellen, die die Erinnerungen festigen sollen, nicht gut aufeinander abgestimmt feuern, dann wird sich dies negativ auf die Erinnerbarkeit von Träumen auswirken. Die Forscher betonen jedoch, dass dies bisher nur Spekulation sei und dass weitere Forschungen notwendig seien.

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