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RFID-Chips im menschlichen Körper

Archivmeldung vom 26.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Universelles RFID-Handlesegerät für 125 kHz, 134 kHz und 13,56 MHz; optional Barcode Bild: de.wikipedia.org
Universelles RFID-Handlesegerät für 125 kHz, 134 kHz und 13,56 MHz; optional Barcode Bild: de.wikipedia.org

Funk-Chips in Waren gehören mittlerweile zum Alltag. In Kühe und Katzen eingepflanzte RFID-Chips sind ebenfalls gang und gäbe. IT-Implantate für Menschen - das jedoch klingt nach Science Fiction. Dabei sind diese Chips seit Jahren am Markt erhältlich, berichtet das IT-Profimagazin iX in der aktuellen Ausgabe 2/2012.

Seit über 20 Jahren schon werden RFID-Chipimplantate als Nachfolger von Brandzeichen bei Tieren eingesetzt, mittlerweile sind sie genormt. Die ersten Implantate für den Menschen testeten einige Technikfreaks Anfang der 2000er Jahre. 2002 brachte dann die US-Firma VeriChip Corporation (inzwischen in Positive ID umbenannt) ein erstes Produkt auf den Markt: Der VeriChip wird in der Regel in den Oberarm eines Menschen implantiert. Er liefert eine 16-stellige Identifikationsnummer, zu der in einer Datenbank Informationen hinterlegt werden können. Das heißt, mit dem intelligenten Bauteil in seinem Körper kann der Anwender seine Wohnungstür ohne Schlüssel öffnen; der PC springt ohne Passwort von selbst an und sperrt sich, sobald sich die gechipte Person entfernt. Und bei einem Notfall weiß ein Arzt sofort, wen er vor sich hat, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme inklusive.

"Technisch gesehen ist ein solches Implantat in aller Regel ein kontaktloser Chip, der per RFID-Technik mit einem Lesegerät kommunizieren kann", erläutert iX-Redakteurin Ute Roos. Das zur Kommunikation aufgebaute elektrische Feld dient auch der Stromversorgung. Ein in dieser Form genutzter Chip funktioniert ohne Batterie aus und ist praktisch wartungsfrei. Ähnliche Lösungen kommen schon im neuen deutschen Personalausweis, im elektronischen Reisepass, in Autoschlüsseln und in Zeiterfassungskarten zum Einsatz.

Zur Anwendung kamen die Chips beispielsweise nach der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004. Von den zahllosen Leichen wurden einige mit Chips versehen, um sie unter richtiger Identität zu bestatten. 2007 wurden in einem Feldversuch Alzheimer-Patienten mit einem Implantat ausgestattet, um eine korrekte Medikamentenversorgung zu gewährleisten. Ein völlig anderes Anwendungsgebiet, VIP-Mitglieder von Diskotheken zu chippen, wie bereits 2004 in Barcelona geschehen, wird gerade wieder diskutiert. Doch trotz einiger Versuche: Im Vergleich zu den vielen Millionen Tieren, die einen Chip in sich tragen, ist die Zahl der gechipten Menschen noch klein. Zweifellos hat hier die heftige Kritik der verschiedensten Gruppen, die die totale Überwachung und Missbrauch fürchten, Wirkung gezeigt.

Quelle: iX-Magazin (ots)

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