Jugendelixier kommt aus Sibirien
Archivmeldung vom 07.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas Forscher in Nowosibirsk entwickelt haben, sieht nach einem Jugendelixier aus. Die Entwickler sagen, ihr Präparat lasse das Knochenmark Stammzellen erzeugen, die dann kranke Organe wiederherstellen. Dadurch soll der Mensch in jedem Alter gesund bleiben.Das schreibt Jelena Kowatschitsch bei Radio "Stimme Russlands" online.
Jelena Kowatschitsch weiter: "Die Stammzellenkur ist heute ein modischer Trend geworden. Sie soll im Kampf gegen Herzinfarkt, Gehirnschlag und verschiedene Verletzungen helfen. Man erhofft sich davon jugendfrisches Aussehen und eine Rettung vor altersbedingten Hauptproblemen. Es gibt aber einen Haken: Die derzeitigen Methoden seien nicht immer unbedenklich, sagt Andrej Artamonow, Geschäftsführer des Unternehmens, das das neue Präparat entwickelt hat:
„Wie geht es heute generell? Knochenmarks-Stammzellen werden entnommen. Nach einer Vermehrung außerhalb des Organismus werden sie wieder in den Blutkreislauf eingeführt. Es steht nicht fest, wie sie sich nun differenzieren: Sie können nicht nur in das beschädigte, sondern auch in ein gesundes Organ geraten. Dann könnte beispielsweise eine Rippe im Herzen wachsen. Eigentlich sind diese Zellen für den Organismus fremd.“
Die Forscher in Nowosibirsk wollen das Problem gelöst haben. Das dort entwickelte Präparat unter dem Codenamen G5 lässt das Knochenmark neue Stammzellen erzeugen, die dann das beschädigte Organ selbst finden und „reparieren“. Artamonow sagt, das neue Präparat ermögliche ein effizientes Homing der Stammzellen. Das Präparat gehöre in den Bereich der regenerativen Medizin und sei beispiellos:
„Heute gibt es keine solchen Präparate mehr. G5 lässt das Knochenmark eigene Stammzellen produzieren, die den Organismus nicht verlassen. Generell nimmt die Zahl der Stammzellen mit dem Alter immer ab. Deswegen sind unsere Organe nicht wieder aufzubauen und wir beginnen zu altern. Der neue Ansatz besteht darin, den Organismus dazu zu zwingen, sich zu regenerieren.“
Die bestehenden Methoden werden als symptomatische Therapie kritisiert, nach dem Prinzip: Bekommt man Kopfschmerzen, nimmt man schmerzstillendes Mittel. Auf Reserven des menschlichen Organismus zurückzugreifen, wäre zwar schwieriger, aber auch effizienter.
Das in Nowosibirsk entwickelte Präparat hat Versuche in der präklinischen Prüfung bereits bestanden. Bald sollen klinische Versuche beginnen. Wenn alles klappt, könnte G5 in anderthalb Jahren auf den Markt kommen."
Quelle: Text Jelena Kowatschitsch - „Stimme Russlands"