Sauriersterben: Mexiko-Meteorit war nicht schuld daran
Archivmeldung vom 26.05.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeBohrungen am Chicxulub-Krater verwerfen Theorie. rbi-aktuell, berichtet
Die Theorie, daß ein einzelner Meteoriteneinschlag in Mexiko zum großen Dinosaurier-Sterben geführt hat, haben die Forscher lange Zeit Aufrecht erhalten. Nun haben Wissenschaftler der Princeton University allerdings das Gegenteil bewiesen. Der Asteroid, der den Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatan verursacht hat, war um 300.000 Jahre zu früh, um das Massensterben der gigantischen Reptilien einzuleiten, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.
Das Paläontologen-Team um Gerta Keller hat bei der
Jahrestagung der
American Geophysical Union, die derzeit in New Orleans stattfindet,
erneut Öl ins Feuer gegossen. Das Forscherteam hatte bereits vor zwei
Jahren an der Theorie gezweifelt. Nun haben aber Bohrungen eindeutig
bewiesen, daß der Einschlag des Asteroiden zu früh stattgefunden hatte,
um sich derart auszuwirken. Die Forscherin glaubt dennoch daran, daß
ein Meteorit zum Exitus der Reptilien geführt hat und ruft die
Paläontologen dazu auf, sich auf die Suche nach dem tatsächlichen
Verursacher zu machen.
Ganz unkritisch werden die Erkenntnisse des Forschungsteams allerdings
nicht aufgenommen: Sean Gullick von der University of Texas in Austin
zweifelt an der Verwerfung der "Chicxulub-Theorie". "Das würde nämlich
bedeuten, daß ein anderer großer Asteroid vor 65 Mio. Jahren den
Planeten Erde getroffen hat", meint Gullick. Dies sei aber sehr
unwahrscheinlich. Der wissenschaftliche Disput hat damit erneut
angefangen, denn Keller wurde vor zwei Jahren vorgeworfen, die
Bohrkerne wären falsch gewesen, da sie lediglich einstürzende
Kraterwände gewesen wären. Nun hat das Team 2.000 Kilometer nördlich
des Kraters, im Brazos River Valley in Texas, jenem Ort an dem Trümmer
des Meteoriten am besten untersucht werden konnten, erneut gebohrt.
Um auf Nummer sicher zu gehen, erhält das Team von Keller 40.000 Dollar
von der National Science Foundation, um im Herbst 2006 erneut zu
bohren. Diesmal am südlichen Ende des Kraters: 7.800 Kilometer südlich
von Texas, nahe der Stadt Recife in Brasilien. Dann hofft die
Forscherin endgültig Beweise für ihre Theorie zu finden.
Quelle: http://www.rbi-aktuell.de