Metall-Vorkommen noch für viele hundert Jahre
Archivmeldung vom 29.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Preisentwicklung an den Märkten in den vergangenen Jahren wirkt bedrohlich. Doch eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zeigt, dass bei den meisten Metallen keine nachhaltige Knappheit zu befürchten ist, berichtet das Technologiemagazin Technology Review.
Blei: 21 Jahre, Zinn und Zink: 23 Jahre, Kupfer: 32 Jahre –
blickt man nur auf die sogenannte Reserve-Reichweite, wäre auch
die BMWi-Studie ein Grund zur Aufregung. Wichtiger aber ist
die Ressourcen-Reichweite, die zusätzlich vermutete Vorkommen
und derzeit nicht wirtschaftlich förderbare Metalle
berücksichtigt. Bei Verwendung dieser Kennzahl würde Kupfer
bei konstantem Verbrauch für 158 Jahre, Blei für 476 und
Zink für 202 Jahre reichen. Und selbst das ist laut Dieter
Huy, Mitautor der Studie und Geologe bei der Bundesanstalt
für Geowissenschaften und Rohstoffe, noch vorsichtig
geschätzt: „Die tatsächliche Reichweite ist ein dynamischer
Faktor, der durch verstärkte Explorationstätigkeit jederzeit
größer werden kann.“
Zu geringe Bemühungen um die Erschließung neuer Vorkommen waren
laut Huy auch der Grund für den rasanten Preisanstieg vieler
Metalle um bis zu 1000 Prozent seit der Jahrtausendwende: Die
Anbieter hätten „die rasante Entwicklung der chinesischen
Wirtschaft schlicht unterschätzt“. 2002 lagen die
Explorationsausgaben noch auf einem Allzeit-Tief von weltweit
rund zwei Milliarden Euro, 2006 aber waren sie schon wieder
auf etwa sieben Milliarden Euro gestiegen.
Anzeichen für echte Knappheit zeigen allerdings Elektronikmetalle
wie Indium und Germanium. Insbesondere Indium wird derzeit in
einer Reihe von Hightech-Produkten wie Dünnschicht-Solarzellen,
Flachbildschirmen oder Komponenten für optische Datennetze
verwendet – und seine Ressourcen-Reichweite liegt laut der
Studie bei nur noch 15 Jahren. „Die Industrie hat dieses
Problem bislang noch nicht wirklich erkannt“, mahnt Siegfried
Behrendt, Co-Autor einer weiteren Metall-Studie im Auftrag des
Umweltbundesamtes.
Quelle: Pressemitteilung Technology-Review