Planeten könnten auch in großer Entfernung zur Sonne Leben entwickeln
Archivmeldung vom 23.10.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakDie sogenannte "Habitale Zone" wird von den Wissenschaftlern neu berechnet werden müssen, da sie vermuten, dass neu entdeckte Faktoren diese Zone erweitern könnten.
Planeten die bislang als zu kalt für die Entwicklung von Leben galten, könnten durch die Gravitationskräfte ihres Muttergestirn derart gequetscht werden, dass die lebensnotwendigen Oberflächentemperaturen erreicht werden.
Anhand eines neuen Computermodells erkannte das Team um Brian Jackson vom "University of Arizona's Lunar and Planetary Laboratory" in Tucson, dass diese Kräfte stark genug sind, den Mittelteil eines Planeten derart auszudehnen, sodass er ansatzweise eher zigarren- als kugelförmig wird. Wenn ein solcher Planet dann eine elliptische Umlaufbahn um seine Sonne hat, wirkt dieser Effekt natürlich deutlich stärker, je näher der Planet seinem Muttergestirn kommt und nimmt wieder zusehends ab, wenn er sich wieder von diesem entfernt.
Je länglicher die Umlaufbahn des Planeten ist um so stärker ist auch die Auswirkung dieser so genannten Gezeitenkräfte und es kann passieren, dass sie das Innere des Planeten erhitzen. Dies könnte dann auch zu einer Verlagerung der habitablen Zone führen, wenn Planeten am inneren Rand zu heiß für Leben werden und jene am äußeren Rand genau die richtigen Temperaturen entwickeln, obwohl sie nach dem bisherigen Modell eigentlich zu kalt wären. Auch könnten diese Kräfte auf Planeten Vulkanismus hervorrufen, in dessen Folge sich dann auch Plattentektonik einstellen könnte - ein weiterer Vorteil für die Entwicklung von Leben und der Entstehung einer lebensfreundlichen und ausgewogenen Atmosphäre.
Das neue Model könnte auf zahlreiche Exoplaneten zutreffen, da außerhalb unseres Sonnensystems elliptische Umlaufbahnen keine Seltenheit sind. Darüber, warum es in unserem Sonnensystem vornehmlich kreisrunde Umlaufbahnen gibt, sind sich die Wissenschaftler immer noch uneins.