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Indische Mondsonde empfängt erste Daten vom Mond

Archivmeldung vom 27.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Seit November vergangenen Jahres umkreist die indische Sonde Chandrayaan-1 den Mond in ihrem vorprogrammierten Orbit.

Die indische Mondsonde befindet sich seit November 2008 in ihrem Arbeitsorbit um den Mond. Mit an Bord ist auch das Röntgenspektrometer C1XS, das zusammen vom britischen Rutherford Appleton Laboratory und der Indian Space Research Organisation (ISRO) entwickelt wurde. Mitte Dezember empfing C1XS nun das erste kurze Röntgensignal vom Mond und zwar aus einer Region in der Nähe der Apollo-Landestellen.

Damit die Röntgenkamera an Bord von Chandrayaan-1 Röntgenstrahlen von der Mondoberfläche empfangen kann, müssen diese dort erst einmal mittels Röntgenfluoreszenz "erzeugt" werden. Dazu nötig ist ein solare Flare der Sonne und genau so einer traf dem Mond im vergangenen Monat. Er war allerdings rund zwanzig Mal schwächer als die minimalen Flares, die C1XS eigentlich entdecken soll.

"C1XS hat unsere Erwartungen weit übertroffen und gezeigt, dass es das empfindlichste je gebaute Röntgenstrahlen-Spektrometer seiner Art ist", so Shyama Narendranath, Instrumentenwissenschaftlerin am ISRO. Die Röntgenkamera hat insgesamt drei Minuten lang Daten vom Mond empfangen und so einen Art Röntgenfingerabdruck eines kleinen Teils der Mondoberfläche gewonnen. Mit solchen Messungen wollen die Wissenschaftler im Laufe der Zeit eine detaillierte Karte über die chemische Zusammensetzung der Mondoberfläche erstellen.

"Trotz der relativ kleinen Datenmenge deuten unsere ersten Analysen darauf hin, dass C1XS die Chemie dieses Teils des Mondes identifiziert hat", so Instrumentenwissenschaftler Barry Kellett vom Space Science Technology Department des britischen Science & Technology Facilities Council. Und Professor Manuel Grande, der leitende Wissenschaftler des Instrumentes von der Aberystwyth University ergänzt: "Die Qualität des Signals zeigt ohne jeden Zweifel, dass C1XS in ausgezeichneter Verfassung ist und die Reise zum Mond durch den Strahlungsgürtel der Erde gut überstanden hat. Das ist eine ausgezeichnete Nachricht für die Mission von Chandrayaan-1."

Dass sich herausgestellt hat, dass C1XS deutlich empfindlicher ist als ursprünglich angenommen, könnte sich als wahrer Glücksfall für die Mission erweisen: Das Röntgenspektrometer ist nämlich auf Röntgenflares von der Sonne angewiesen. Die Sonne befindet sich aber zur Zeit in einem solaren Aktivitätsminimum, das schon deutlich länger andauert als eigentlich erwartet. Dank der größeren Empfindlichkeit können jetzt auch schon schwächere solare Flares sinnvolle Daten liefern.

 

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