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LED macht produktiver, spart aber keine Energie

Archivmeldung vom 09.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Glühbirnen: Weiterentwicklung hilft der Arbeitsleistung. Bild: Flickr/Trenttsd
Glühbirnen: Weiterentwicklung hilft der Arbeitsleistung. Bild: Flickr/Trenttsd

Wenn sich LED eines Tages als Standard in der Beleuchtung durchsetzt, wird dadurch der gesamte Stromverbrauch nicht sinken. Einen Vorteil bringt die verbesserte Effizienz allerdings: Sie lässt die Produktivität steigen, berichten Forscher der Sandia National Laboratories in der Fachzeitschrift "Energy Policy". Mediziner bewerten die bessere Lichtverfügbarkeit gegenüber pressetext als "eindeutig positiv".

"LED wird keine Kraftwerke überflüssig machen", hat Tsao bereits 2010 im pressetext-Interview prognostiziert (siehe: http://bit.ly/RwIAYZ ). Grundlage dazu war seine bahnbrechende Vorgängerstudie im "Journal of Physics", der zufolge jede Verbesserung der Lichttechnik - von der Kerze über die Gaslampe bis zur Glühbirne - den Lichtkonsum nach oben geschraubt hat, statt den Energieverbrauch zu reduzieren. Das Schicksal der LED-Lampen würde hier keine Ausnahme bilden.

Diese Aussage wurde von zahlreichen anderen Medien verzerrt: Da LEDs weder den Verbrauch noch die Kosten senken, würde die gesteigerte Lichteffizienz gar keine Verbesserungen bringen. Tsao musste daher nun präzisieren: Die historische Auswertung zeige, dass das Mehr an Licht sehr wohl die Produktivität steigen ließ. "Dämmerung war plötzlich nicht mehr automatisch Feierabend und Nachtarbeit wurde zuhause, in der Fabrik, im Büro oder im Freien möglich", so der US-Forscher.

Weniger Krankheitstage

Ein positives Urteil fällt auch Christian Cajochen, Leiter des Zentrums für Chronobiologie der psychiatrischen Universitätsklinik Basel, über die neuen Formen der Beleuchtung. "Fließen zirkadiane Aspekte heute in die Lichttechnik mit ein, so kommt dies der Gesundheit und in Folge auch der Arbeitsqualität und Arbeitsleistung zugute. Denkbar ist etwa, dass die Ausfälle durch Krankheitstage zurückgehen", so der Experte im pressetext-Interview.

Als Beispiel führt Cajochen neue Lichtkonzepte in Spitälern ein, in denen die 24-Stunden-Beleuchtung jeweils an die biologische Uhrzeit angepasst wird. "Tagsüber ist etwa das Licht mit mehr Blau angereichert, was das Wohlbefinden von Patienten und Pflegepersonal nachweislich steigert." Wenngleich sich Betriebe mit Schichtarbeit des Themas immer mehr bewusst werden, sind derartige Projekte bisher noch einsame Vorreiter. "Die Umsetzung im großen Stil wird erst erfolgen, wenn die wirtschaftlichen Vorteile klar auf der Hand liegen", sagt der Mediziner.

Quelle: www.pressetext.com/Johannes Pernsteiner

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