Aspirin ist im Tierversuch hochgiftig
Archivmeldung vom 07.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVom 2. - 4. September fand in Linz/ Österreich der 16. Kongress zu Tierversuchsalternativen statt. Internationale Vertreter aus Industrie, Forschung und Tierschutzorganisationen berieten gemeinsam über die Weiterentwicklung dieses Forschungszweigs. Besonderes Augenmerk galt dabei dem transatlantischen Austausch zwischen Europa und den USA, der zukünftig intensiviert werden soll, um die Forschungsergebnisse zu verbessern.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte war ebenfalls vertreten, um seine Plattform für tierversuchsfreie Forschung www.invitrojobs.com vorzustellen und zu erweitern.
Es stand bei den Referenten außer Frage, dass Tierversuche aufgrund ihrer mangelnden Übertragbarkeit auf den Menschen keine Sicherheit für die Verbraucher gewährleisten können. Der renommierte Toxikologe Prof. Dr. Thomas Hartung vom Center for Alternatives to Animal Testing der Johns Hopkins Universität Baltimore (USA) wies darauf hin, dass Menschen keine 70 kg-Ratten sind und ein Medikament wie Aspirin heutzutage als hochgiftig eingestuft werden würde, da es in Versuchstieren verheerende Nebenwirkungen offenbart. Zu der Entwicklung von Testverfahren, die auf menschlichem Gewebe basieren, gäbe es daher keine Alternative.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt solche Kongresse, von denen noch immer viel zu wenige stattfinden würden. Die bereits seit 1986 durch EU-Recht geforderte Entwicklung von tierversuchsfreien Ersatzverfahren sei nur durch ein Zusammenwirken von Wissenschaft, Industrie und Politik zu leisten. „Es ist unverzeihlich, dass auf dem Linzer Kongress im Gegensatz zu Industrieunternehmen wie beispielsweise BASF und L’Oreal weder offizielle Vertreter der Deutschen Forschungsgemeinschaft noch maßgebliche deutsche Politiker anwesend waren – obwohl bei diesen ein Kompetenzzuwachs dringend überfällig ist. Wir werten dies als Ignoranz gegenüber ihrer Verantwortung“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes.
Um selbst zur Förderung der tierversuchsfreien Forschung beizutragen, hat der Bundesverband eine Internetplattform zur Vernetzung von Wissenschaftlern inklusive Jobbörse geschaffen. Darüber hinaus hat er der Politik ein Konzept zur Einrichtung von Lehrstühlen zu tierversuchsfreien Ersatzverfahren an Hochschulen vorgelegt. (Internetportal mit Stellenbörse: www.invitrojobs.com)
Quelle: Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.