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Die Mondbasis aus dem 3D-Drucker

Archivmeldung vom 25.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
NASA-Vision einer Mondbasis
NASA-Vision einer Mondbasis

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Was ist so faszinierend am Mond, dass Forscher seine Besiedlung immer wieder in Erwägung ziehen, ja bei diesem Thema regelrecht ins Schwärmen geraten? - Wissenschaft und Wirtschaft vermuten in dem kleinen Erdtrabanten großes Potenzial. Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 6/2013) berichtet, sind seine wahren Schätze die Rohstoffe tief in seinem Inneren. Vorsichtige Schätzungen ergeben, dass im Mondgestein mehr als eine Million Tonnen des Edelgases Helium-3 gebunden sind. Die Preisvorstellungen für eine Tonne Helium-3, das es auf der Erde nur in geringsten Mengen gibt, beginnen bei einigen Millionen Dollar die Tonne bis hin zu vier Milliarden Dollar.

Auch Astronomen träumen von einer festen Basis auf dem Mond. Sie könnten dort unter Idealbedingungen forschen, da keine störende Atmosphäre den Blick auf die Sterne einschränken würde. Auch böte sich der Mond als Startbasis für interplanetare Flüge an, etwa zum Mars. Wegen der wesentlich geringeren Schwerkraft des Mondes würde man eine kleinere Energiemenge zum Start benötigen als von der Erde aus.

Es spräche also vieles für eine dauerhafte Mondbasis, wenn es nicht ein riesiges Transportproblem gäbe. Kilo für Kilo müssten Unmengen von Baumaterial über 400.000 Kilometer von der Erde zum Mond transportiert werden. Wäre es da nicht viel ökonomischer, wenn man die auf dem Mond vorhandenen Rohstoffe vor Ort zum Bau einer Mondstation nutzen würde? Das Zauberwort dafür lautet "3D-Printing".

Viele Menschen sehen im 3D-Druck eine Erfindung, welche die Welt vielleicht noch stärker verändern wird, als es das Internet getan hat. Ein 3D-Drucker ist kein gewöhnlicher Drucker und die Bezeichnung "Drucker" irreführend. Ein derartiges Gerät baut in Verbindung mit einem Computer, an dem die gewünschte Struktur erstellt wurde, in hauchdünnen Schichten ein dreidimensionales Objekt auf. Inzwischen ist die Technologie derart weit vorangeschritten, dass 3D-Printer fertige Produkte herstellen können, beispielsweise Möbel, Autoteile, Kunstwerke oder Musikinstrumente.

Auch die Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) glauben an den 3D-Druck als Zukunftstechnologie. Und sie haben den ehrgeizigen Plan, auf dem Mond eine dauerhafte Siedlung zu errichten. Dessen Verwirklichung sind sie nun einen großen Schritt näher gekommen: Es gelang ihnen gemeinsam mit Industriepartnern zu demonstrieren, dass sich mit der 3D-Drucktechnik aus Mondgestein Gebäude auf dem Mond errichten lassen können. Dafür haben sie einem Vulkan in Italien Gestein entnommen, das dem des Mondes ähnelt, und aus diesem mit Hilfe eines sechs Meter großen 3D-Druckers der britischen Firma Monolite einen 1,5 Tonnen schweren Baustein hergestellt - ein raffiniertes Hightech-Produkt.

Quelle: Gruner+Jahr, WUNDERWELT WISSEN (ots)

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