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Sterne und Schädel: Neues Bild der ESO enthüllt unheimlichen Nebel

Archivmeldung vom 31.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
VLT-Bild vom Totenkopfnebel NGC 246
VLT-Bild vom Totenkopfnebel NGC 246

Dieser ätherische Überrest eines längst toten Sterns, eingebettet im Bauch des Wals, hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem durch den Raum schwebenden Schädel. Der unheimliche Totenkopfnebel, der mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in verblüffender Detailgenauigkeit aufgenommen wurde, wird in diesem neuen Bild in wunderschönen blutroten Farben dargestellt. Dieser planetarische Nebel ist der erste, von dem bekannt ist, dass er mit einem Paar eng verbundener Sterne assoziiert ist, die von einem dritten äußeren Stern umkreist werden.

Der auch als NGC 246 bekannte Totenkopfnebel liegt etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Cetus (Der Walfisch). Er entstand, als ein sonnenähnlicher Stern im hohen Alter seine äußeren Schichten ausstieß und seinen entblößten Kern – einen Weißen Zwerg – hinterließ, einen von zwei Sternen, die im Zentrum von NGC 246 zu sehen sind.

Obwohl dieser Nebel seit Jahrhunderten bekannt ist, entdeckten Astronomen erst 2014 mithilfe des VLT der ESO, dass der Weiße Zwerg und sein Begleiter einen dritten Stern im Herzen des Totenkopfnebels verbergen. Bei diesem Stern, der auf diesem Bild nicht sichtbar ist, handelt es sich um einen schwach leuchtenden Roten Zwerg, der in etwa der 500-fachen Entfernung von Erde und Sonne in der Nähe des Weißen Zwergs liegt. Der Rote und der Weiße Zwergstern umkreisen sich gegenseitig als Doppelstern, und der äußere Stern umkreist die beiden Zwerge in einer Entfernung von etwa dem 1900-fachen Abstand von Erde und Sonne. Zusammen bilden diese drei Sterne als NGC 246 den ersten bekannten planetarischen Nebel mit einem hierarchischen Dreifach-Sternsystem in seinem Zentrum.

Dieses neue Bild des Totenkopfnebels wurde vom FORS-2-Instrument am VLT der ESO in der chilenischen Atacama-Wüste aufgenommen und zeigt gezielt Licht, das in einigen schmalen Wellenlängenbereichen emittiert wird – denjenigen, die mit Wasserstoff- und Sauerstoffgas in Verbindung stehen. Die Beobachtung von Licht, das von bestimmten Elementen emittiert wird, hilft, eine Fülle von Informationen über die chemische und strukturelle Zusammensetzung eines Objekts zu erhalten. Dieses neue Bild des Totenkopfnebels zeigt, wo NGC 246 reich oder arm an Wasserstoff (rot dargestellt) und Sauerstoff (hellblau dargestellt) ist.

Dieses Bild wurde im Rahmen des Cosmic Gems-Programms der ESO ausgewählt, einer Initiative zur Herstellung von Bildern interessanter, faszinierender oder visuell attraktiver Objekte mit ESO-Teleskopen für Bildungs- und Öffentlichkeitszwecke. Das Programm nutzt die Teleskopzeit, die für wissenschaftliche Beobachtungen nicht genutzt werden kann. Alle gesammelten Daten können auch für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden und werden den Astronomen über das Wissenschaftsdatenarchiv der ESO zur Verfügung gestellt.

Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie (idw)

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