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Studie: Spukphänomene können nicht künstlich erzeugt werden

Archivmeldung vom 03.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Englische Psychologen haben Experimente durchgeführt, um herauszufinden, ob elektromagnetische Felder oder Infraschall tatsächlich für die Wahrnehmung von Spukerscheinungen verantwortlich sind. Dies hatten Skeptiker nämlich immer wieder behauptet.

Zu diesem Zweck hatte das Team um Professor Chris French von der Anomalistic Psychology Research Unit (APRU) am Londoner Goldsmiths College (GCL) einen Raum gebaut, in dem derartige Felder künstlich erzeugt werden können. Anhand einer Gruppe von 79 Probanden wurde in diesem Spukraum eine experimentelle Studie durchgeführt.

Unter dem Titel "The Haunt Project" (Das Spuk Projekt) wurde versucht, einige der typischen Wahrnehmungserscheinungen an angeblichen Spukorten künstlich durch den Einsatz von elektromagnetischen Feldern (EMF) und den für das menschliche Ohr nicht hörbaren Infraschall herbeizuführen. Zu diesen Wahrnehmungen zählen u. a. das Empfinden einer nicht physischen Anwesenheit, Schwindelgefühle, unerklärliche und plötzliche auftretende Gerüche und huschende Schatten.

Bei dem Test mussten die über die möglichen Auswirkungen informierten Probanden jeweils 50 Minuten umhergehend in der runden, nur schwach beleuchteten, gänzlich weißfarbenen und völlig leeren Spuk-Kammer verbringen und sollten dabei ihre Wahrnehmungen und Empfindungen aufzeichnen. Der Einsatz der EM- und Infraschallfelder wurde zufällig geregelt und zur Kontrolle in einigen Fällen sogar gänzlich ausgeschlossen.

Obwohl viele der Probanden leichte ungewöhnliche Empfindungen beschrieben, konnte im Experiment jedoch keine konkrete Beziehung zwischen diesen Empfindungen und dem Vorhandensein (oder auch Nichtvorhandensein) von EMF-Feldern und/oder Infraschall nachgewiesen werden. Die wenigen ungewöhnlichen Empfindungen führen die Forscher auf die Tatsache zurück, dass die Probanden zuvor über die möglichen Auswirkungen informiert worden waren und mit einer entsprechenden Erwartungshaltung (Angst) in das Experiment gegangen waren.

Vor diesem Hintergrund sehen die Forscher ihr Experiment grundlegend dennoch als Erfolg. Zwar konnten EMF und Infraschall als Erklärung für die Empfindungen nicht bestätigt werden - dennoch aber der psychologische Faktor der vorigen Suggestion vor dem Hintergrund der absolut sterilen Umgebung seine Wirkung zeigte. Ob und wie stark es an einem Ort also spukt, könnte demnach in vielen Fällen auch stark mit Geschichten und Gerüchten um eben diese Phänomene zu tun haben - ein Effekt, den wohl die meisten aus eigener Erfahrung kennen, wenn es uns erst dann so richtig gruselt, wenn wir über die Erlebnisse anderer an einem solchen Ort gehört haben.

Das Ergebnis der Studie (veröffentlicht im Fachjournal "Cortex") steht jedoch im Gegensatz zu Resultaten die der Neurowissenschaftler Michael Persinger durch Einsatz von EM-Feldern gemacht haben will, die allerdings in unabhängigen Folgestudien nicht eindeutig reproduziert werden konnten und seither immer wieder kontrovers diskutiert werden.

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