Frauen mit Flügeln, Männer mit Adleraugen
Archivmeldung vom 25.07.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDr. Joe Rosen, Chirurg im US-Bundesstaat New Hampshire, flickt zerschossene Gesichter, richtet zertrümmerte Hände, gilt auch unter Kollegen als hervorragender Arzt. Wenn da nur nicht seine verstörenden Visionen wären: Visionen von monströsen Mischwesen aus Mensch und Tier.
Wie das Magazin GEO in seiner aktuellen Ausgabe
berichtet, wirbt Rosen auf Medizinerkongressen für die Entwicklung
von Ohrimplantaten, die Menschen das Hörvermögen einer Eule verleihen
sollen; für Spezialsensoren im menschlichen Sehorgan, die Homo
sapiens zu Adleraugen verhelfen sollen; und für die Idee, den
Menschen mit Flossen und Flügeln auszustatten.
Ein Verrückter? Rosen ist Professor an der Dartmouth Medical
School, Direktor der Fachausbildung für plastische Chirurgie, Berater
der US- Marine und der für 2018 geplanten Mars-Mission der Nasa sowie
der Akademie der Wissenschaften. Er leitet überdies eine
Arbeitsgruppe des Verteidigungsministeriums. Rosen in dem
GEO-Bericht: „Ultraschall-Ortungsgeräte, in die Köpfe von Soldaten
implantiert, könnten unsere militärische Schlagkraft wesentlich
erhöhen.“
Wie GEO weiter schreibt, wirbt der eigenwillige Arzt bei Treffen
seiner Zunft in den USA und in Kanada für gänzlich neue moralische
Maßstäbe in der Medizin. Seine Argumente: Wenn ein Mensch wie eine
Eidechse aussehen, seine Zunge spalten und seine Haut mit Schuppen
versehen wolle, so sei dies sein gutes Recht – und im Prinzip nichts
anderes als die Brustrekonstruktion bei einer Krebspatientin. Und
nicht erst solche Eingriffe würden der Schöpfung ins Handwerk
fuschen, im Grunde schon mit jeder Antibiotika-Gabe geschehe dies.
Auch für das menschliche Gehirn erhofft sich Rosen „Fortschritte“.
„Wenn ich Ihnen Flügel gäbe“, verheißt er seinem Publikum, „würde das
buchstäblich Ihr Gehirn beflügeln“.
Der vollständige Bericht ist in der August-Ausgabe von GEO zu
lesen, die bereits am 25. Juli erscheint.
Quelle: Pressemitteilung GEO