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Ein heißer Verwandter im Weltall

Archivmeldung vom 15.06.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

US-Wissenschaftler haben den bislang kleinsten und erdähnlichsten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. SZ-online, berichtet

Ist die Erde einzigartig? Oder gibt es zahlreiche Planeten wie den unseren in den Weiten des Alls? Um der Antwort auf diese Fragen näher zu kommen, sind Astronomen seit vielen Jahren auf der Suche nach Begleitern anderer Sterne, die der Erde zumindest ähnlich sein könnten. Bisher entdeckten sie schon mehr als 150 Planeten, die um andere Sonnen kreisen. Doch zumeist waren es so genannte Gasriesen – Himmelskörper, die eher dem Jupiter ähneln und 100 bis 1 000 Mal schwerer sind als die Erde.

„Jetzt beginnen wir endlich, Verwandte unserer Erde bei den Sternen zu finden“, sagt Geoffrey Marcy von der Universität von Kalifornien in Berkeley. Seinem Forscherteam ist es zum ersten Mal gelungen, außerhalb des Sonnensystems einen Planeten nachzuweisen, der um einen normalen Stern kreist und eine feste Oberfläche aus Fels besitzt – vermutlich überwiegend aus Nickel und Eisen. Sogar eine Atmosphäre könnte der Planet haben. 15 Lichtjahre entfernt, im Sternbild Wassermann, spürten die amerikanischen Astronomen ihn auf. Er umrundet den Stern Gliese 876 alle zwei Tage.

Der Fund glückte den Forschern am Keck-Observatorium auf Hawaii durch schwache, aber regelmäßige Schwankungen, die sie bei dem roten Zwerg stern beobachteten – Anzeichen dafür, dass er von der Schwerkraft eines anderen Objekts leicht hin und her bewegt wird.

Der jetzt entdeckte Begleiter von Gliese 876 hat nur etwa den doppelten Durchmesser der Erdkugel und wiegt gegenüber bisher gefundenen extrasolaren Planeten mit etwa sechs bis acht Erdmassen vergleichsweise wenig. Das ist auch der Grund, warum die Astronomen auf einen Gesteinsplaneten schließen: Die Oberflächengravitation würde für einen Jupiter-ähnlichen Gasplaneten nicht ausreichen.

Es ist bereits der dritte Planet, den die Forscher bei Gliese 876 orten konnten: Die beiden anderen sind Gasriesen – größer noch als Jupiter. Doch auch der neuentdeckte große Cousin der Erde wäre kein geeigneter Platz für einen „Urlaub im Weltall“. Seinen Stern umkreist er in einem Abstand von nur drei Millionen Kilometern – das ist gerade einmal ein Fünfzigstel der Entfernung zwischen der Erde und der Sonne. Mit Temperaturen von 200 bis 400 Grad Celsius auf seiner Oberfläche dürfte es dort kein flüssiges Wasser geben – und wohl auch kein Leben.

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=876725

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