Batterieflugzeug e-Genius auf Wolke sieben
Archivmeldung vom 19.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Batterie-elektrische Forschungsflugzeug e-Genius des Instituts für Flugzeugbau (IFB) der Universität Stuttgart wurde Anfang September als Einstimmung auf den Wettbewerb Green Speed Cup in Straußberg bei Berlin auf dem Luftweg vom Flugplatz Kornwestheim/Pattonville in das 560 km entfernte Straußberg überführt. Bereits beim Zwischenstopp zum Nachladen in Dessau hatte der e-Genius den ersten Weltrekord aufgestellt: 393 km Distanz hatte zuvor noch kein Batterieflugzeug geschafft.
Gleich am ersten Wertungstag des Green Speed Cups musste sich der e-Genius mit einer Tagesaufgabe von 405 km nochmals steigern. Doch auch diese Reichweite bewältigten die IFB-Piloten erfolgreich und steigerten am 6. September 2013 den Reichweitenrekord für Batterieflugzeuge ein zweites Mal.
Im Verlauf des Wettbewerbs hatten die konventionell motorisierten Konkurrenten keine Chance gegen das Stuttgarter Energiesparwunder: Bei gleicher Reisegeschwindigkeit verbraucht der E-Flieger nur ein Fünftel der Energie verglichen mit herkömmlichen Zweisitzern. Noch ist der e-Genius nur ein zweisitziger Prototyp, doch IFB-Professor Rudolf Voit-Nitschmann ist zuversichtlich, dass die Forschungsergebnisse in der Zukunft auch für größere Flugzeuge Verwendung finden: „Wir können mit dem e-Genius zeigen, dass der elektrische Antrieb im Flugzeug zuverlässig, lärmarm und mit herausragender Energieeffizienz funktioniert. Dies wird für zukünftige Flugzeuge z.B. im Zubringerverkehr von Bedeutung sein, der überwiegend durch Turboprop-Flugzeuge bedient wird.“
Das Elektroflugzeug e-Genius wurde unter der Leitung von Prof. Rudolf Voit-Nitschmann am Institut für Flugzeugbau entworfen und gebaut. Der erfolgreiche Erstflug wurde im Mai 2001 absolviert. e-Genius ist das zurzeit leistungsfähigste Batterieflugzeug weltweit, hat eine Spannweite von 16,85 m, eine Startleistung von 65 kW und ca. 900 kg Abflugmasse. Die Akkupacks können 56 kWh elektrische Energie speichern und tragen dabei 300 kg zur Abflugmasse bei. Die Rekorddistanz absolvierten die Piloten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 160 km/h und benötigten dabei ein Energieäquivalent von umgerechnet 1 Liter auf 100 km/h.
Quelle: Universität Stuttgart (idw)