Kaum zu tun: Faule Angestellte tricksen sich "busy"
Archivmeldung vom 15.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer bloß vorgibt, viel Arbeit zu haben, ist genauso erfolgreich im Job wie der, der tatsächlich schuften muss. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Harvard University School of Business. "Es gibt wahrscheinlich einfach eine Obergrenze, wie lange man wirklich produktiv arbeiten kann. Wer sie erreicht, gibt eben vor, immer noch konstant beschäftigt zu sein", erklärt Harvard-Professor Erin Reid.
In der Studie beschäftigten sich die US-Forscher mit Angestellten an ihrem Arbeitsplatz. Dabei fanden sie heraus, dass Mitarbeiter, die bloß vortäuschten, viel Arbeit bewältigen zu müssen, genauso erfolgreich sind wie diejenigen, die tatsächlich hart arbeiten müssen. Das liegt vor allem daran, dass sich große Firmen immer aus "Workaholics" und durchschnittlich 31 Prozent "light load" Arbeitenden zusammensetzen.
Mit geschickten Tricks verschaffen sich diejenigen, die weniger Arbeit haben wollen, einen großen Vorteil. Sie führen beispielsweise lieber Telefonate als sich auf Meetings einzulassen. Selbst wenn ein Treffen unumgänglich ist, werden meist nur die Klienten ausgewählt, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Produktivität ist für den Erfolg demnach weniger wichtig als der vermittelte Eindruck, viel Arbeit erledigen zu müssen.
Bewegung heißt "important"
Viele Firmen betrachten eine große Belastung eines Mitarbeiters als besonderen Einsatz für das Unternehmen. Genau deshalb verfällt intern auch der Wert der Arbeit selbst, so die Fachleute. Stattdessen ist schon der bloße Eindruck, dass jemand viel zu tun hat, ein Zeichen für besondere Aufopferung.
In der Studie beobachteten die Forscher außerdem, dass Angestellte, die sich sehr viel durch Bürokomplexe bewegen, als "very busy" angesehen werden. Dass sie dabei womöglich immer nur zur Toilette gehen, einen Abstecher in der Küche machen oder sich die Beine vertreten wollen, spielt keine Rolle. Manche Mitarbeiter verstärken den Effekt mit kleinen Sachen, die sie in einen anderen Raum bringen. So sehen sie wichtiger aus als sie es tatsächlich sind.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey