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Russland experimentiert seit 1900 mit Lebensmittellagerung im Dauerfrostboden

Archivmeldung vom 02.08.2004

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2004 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Russische Wissenschaftler werden das einmalige Experiment zur Aufbewahrung von Lebensmitteln im Dauerfrostboden fortsetzen, das 1900 von dem bekannten russischen Polarforscher Eduard Toll (1858-1902) begonnen wurde.

An der Küste Taimyrs, auf Kap Depo, hat Eduard Toll, Leiter der Arktis-Expedition, im September 1900, vor der Überwinterung seines Schoners "Sarja" vier Lebensmittellager im Dauerfrostboden vergraben, von denen eines in der Folgezeit unberührt blieb.

1973 fand eine Expedition unter der Leitung von Dmitri Schparo Tolls Lager. 1,5 Meter tief im Dauerfrostboden, bei 18 Grad unter Null blieben Haferflocken, Zucker, Tee, Kohlsuppe mit Fleisch und Brei in Form von Konserven, Schokolade und sogar Streichhölzer ausgezeichnet erhalten.

1974 entnahm eine Expedition des Ministeriums für Lebensmittelindustrie der UdSSR einen Teil der von Toll zurückgelassenen Lebensmittel und ließ Muster der modernen Lebensmittelproduktion zur langfristigen Aufbewahrung zurück.

Dmitri Schparo berichtete auch, dass zur gleichen Zeit die Lebensmittel, die 74 Jahre im Dauerfrostboden verbrachten, probiert wurden. Dabei sagte er, "obwohl zuerst niemand die Suppe und das Fleisch essen wollte, stellte es sich dennoch heraus, dass sie sehr gut schmeckten". 1980 besuchten Wissenschaftler im Rahmen des Experiments noch einmal diesen "natürlichen Kühlschrank".

Quelle: http://russlandonline.ru/mainmore.php?tpl=Verschiedenes&iditem;=577

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