Fester Händedruck verrät mentale Fähigkeiten
Archivmeldung vom 25.04.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin fester Händedruck verrät mehr als ein gutes Selbstvertrauen: Eine Studie von Forschern der University of Manchester hat bewiesen, dass Personen mit dieser Eigenschaft über bessere Problemlösungs-, Argumentations- sowie Gedächtnisfähigkeiten verfügen. Des Weiteren zeigen jene Probanden mit einem festen Handschlag überdies schnellere Reaktionszeiten.
Keine Rückschlüsse auf Intelligenz
"Ein Zusammenhang könnte daher resultieren, da man bereits eine Korrelation zwischen Selbstsicherheit und Händedruck kennt. Dieser Selbstsicherheit liegt ein positives Gefühl zugrunde, Probleme und schwierige Situationen eigenständig lösen zu können. Problemlösen wiederum korreliert stark mit kognitiven Fähigkeiten. Es ist somit eine Wechselwirkung oder auch Kettenreaktion zwischen den Faktoren 'kognitive Fähigkeiten'-'Problemlösen'-'Selbstsicherheit' und darauf folglich ein festerer Händedruck nicht erstaunlich", so Psychologin Karin Flenreiss-Frankl gegenüber pressetext.
Dieses Ergebnis soll aber nicht generalisiert werden, auch unsichere Personen können eine hohe Intelligenz aufweisen. "Somit ist ein Rückschluss vom Händedruck auf die genannten Faktoren nicht zulässig. Menschliches Verhalten sowie Fähigkeiten sind niemals eindimensional, bei Ursache und Wirkungsfragen sind Störvariablen stets vorhanden", resümiert die Expertin. Weitere Untersuchungen seien angebracht.
Eine Datenbank von mehr als 475.000 Personen hat gezeigt, dass jene, die mehr Muskelkraft in den Händen haben, auch über eine bessere Gehirnleistung verfügen. Vorgehende Studien belegen, dass Personen mit einem laschen Händedruck von einen Abbau der weißen Substanz betroffen sind. Dabei handelt es sich um eine wesentliche Verbindungskomponente zwischen den unterschiedlichen Hirnregionen.
Muskeltraining als hilfreiches Mittel
Aus der aktuellen Erhebung geht hervor, dass die Versuchspersonen in zwei Minuten mehr logische Problemstellungen lösten, sich mehr Zahlen einprägten sowie auf visuelle Reize schneller reagierten. "Wir können hier eine klare Verbindung zwischen muskulärer Stärke und Hirngesundheit erkennen. Dennoch müssen wir noch weitere Studien durchführen, um festzustellen, ob wir unser Gehirn durch die Stärkung unserer Muskeln - beispielsweise durch Gewichtstraining - zielgerichtet unterstützen können", erklärt Joseph Firth von der University of Manchester.
Ein schwacher Händedruck - wie er zum Beispiel bei älteren Menschen vorkommt - wurde mithilfe eines hydraulischen Geräts zur Handdruckmessung festgestellt. Dies steht in Verbindung mit einem höheren Risiko für Stürze und allgemeine Gebrechlichkeit. Andere Studien haben sogar ergeben, dass diese Methode sicherer ist, um Herzprobleme festzustellen als eine Blutdruckmessung. Die aktuelle Studie, in der ein Zusammenhang von Händedruck und mentalen Fähigkeiten herausgestellt wurde, bezieht sich auf Personen im Alter zwischen 40 und 55 sowie jenen über 55 Jahren.
Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller