Bienen wehren Feinde mit La-Ola ab
Archivmeldung vom 12.09.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakVerteidigung mit Taktik: Wenn südostasiatische Riesenhonigbienen bedroht werden, vollführen die Tiere in einer konzertierten Aktion eine La-Ola-Welle. Dies macht Eindruck auf Angreifer wie Hornissen - sie lassen die Bienen in Ruhe.
Sicherheit dank La-Ola: Um ihre frei hängenden Nester an Bäumen, Felsen oder Gebäuden zu schützen, setzen Riesenhonigbienen (Apis dorsata) auch taktische Manöver zur Abschreckung ein: Hunderte von Tieren formieren sich am Nest, um ihren Hinterleib im Bruchteil einer Sekunde nach oben zu bewegen. Wenn sich Hornissen in der Nähe des Bienennests aufhalten, werden sie durch die große Welle abgeschreckt. Das haben österreichische und britische Wissenschaftler um Gerald Kastberger von der Universität in Graz herausgefunden. Ihre Ergebnisse stellen sie im Fachmagazin " PLoS ONE" vor (Bd. 3) vor.
Für die genaue Abstimmung der gemeinsamen Bewegung ist eine sehr schnelle Verständigung zwischen den einzelnen Tieren nötig, schreiben die Wissenschaftler. Bei der Analyse von rund 500 Interaktionen zwischen Bienen und Hornissen stellten die Wissenschaftler fest, dass solche Verteidigungswellen eine Reaktion auf nahende Hornissen sind, wobei die Stärke und Häufigkeit der Wellen von der Fluggeschwindigkeit und Nähe der Hornisse abhängt.
Die La-Ola hält die Hornissen davon ab, Bienen anzugreifen, die direkt am Nest sitzen und führt dazu, dass sie eher Bienen jagen, die in einem größeren Abstand um das Nest herumfliegen. Hornissen, die sehr nahe an das Nest herankommen, werden hingegen durch kleinere Wellen gezielt irritiert.
Die Arbeiterbienen wechseln sich bei der Futtersuche und der Abwehr von Feinden ab. Die Abwehr soll das Nest zu einem sicheren Zufluchtsort für die Mitglieder der Bienenkolonie machen, während potentielle Feinde abgeschreckt werden. Diese Verteidigungswellen sind die wichtigste Strategie, mit der die Riesenhonigbienen Angreifer auf Abstand halten und so ihre offenen Nester verteidigen, vermuten die Forscher.