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Alkohol: Alter definiert Schaden oder Nutzen

Archivmeldung vom 01.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bier: Viele Junge unterschätzen Risiken von Alkohol.
Bier: Viele Junge unterschätzen Risiken von Alkohol.

Bild: Republica/pixabay.de

Untersuchungen zu gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums dürften die Risken des Trinkens laut einer Studie unter der Leitung des Boston Medical Center besonders bei jüngeren Menschen unterschätzen. Kohorten-Studien hätten zwar fallweise gesundheitliche Vorteile eines moderaten Konsums ergeben. An ihnen nehmen jedoch meist Personen über 50 Jahren teil. Damit werden alle jene ausgeschlossen, die vor diesem Alter an den Folgen des Konsums gestorben sind. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Studies on Alcohol and Drugs" veröffentlicht.

Risiko unterschätzt

Laut Forschungsleiter Timothy Naimi sind alle, die mit 50 Jahren trinken, "Überlebende" ihres Alkoholkonsums. Sie dürften im Vergleich mit anderen anfangs gesünder gewesen sein oder über sichere Trinkmuster verfügt haben. Tatsächlich treten laut der Studie mehr als 40 Prozent aller Todesfälle durch Alkohol vor dem 50. Lebensjahr ein. Damit unterschätzen die meisten aktuellen Studien das alkoholbedingte Risiko im Vergleich zu dem, was eine Untersuchung des gesamten Altersspektrums ergeben würde. Die meisten Studienteilnehmer seien auch nicht für alle Personen repräsentativ, die beginnen, Alkohol zu trinken.

Zur Analyse der mit Alkohol in Verbindung stehenden Folgeerkrankungen haben die Forscher eine Software der U.S. Centers for Disease Control and Prevention genutzt. Die darin ausgewerteten Daten stammen aus Statistiken der US-Regierung zu den Todesursachen und dem Gesundheitsnutzen für den Zeitraum 2006 bis 2010. Fazit: Das Alter ist ein bedeutender Faktor bei den durch Alkoholkonsum verhinderten Todesfällen. Rund 35,8 Prozent der gesamten Todesfälle durch Alkohol entfielen auf Personen zwischen 20 und 49 Jahren. Nur 4,5 Prozent der verhinderten Todesfälle entfielen jedoch auf diese Altersgruppe. Bei den über 65 Jahre alten Personen wurden 35 Prozent der Sterblichkeit durch Alkohol verursacht. Auf diese Altersgruppe entfielen 80 Prozent der durch Alkoholkonsum verhinderten Todesfälle.

Alter wichtiger Faktor

Ein ähnliches Muster konnten die Forscher bei den Lebensjahren feststellen, die aufgrund des Alkoholkonsums verloren gingen. 58,4 Prozent entfielen auf die Altersgruppe zwischen 20 und 49 Jahren. Nur 14,5 Lebenjahre wurden durch das Trinken gewonnen. Bei Personen über 65 Jahren waren 15 Prozent der verlorenen Lebensjahre dem Alkoholkonsum geschuldet. Mehr als 50 Prozent der gewonnenen Lebensjahre entfielen auf diese Altersgruppe. Insgesamt sterben vor allem jüngere Menschen wahrscheinlicher an Alkoholskonsum als am Verzicht. Ältere Menschen profitierten gesundheitlich am ehesten von einem moderaten Konsum.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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