Kühe mit Namen geben mehr Milch
Archivmeldung vom 29.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakOb Susi, Berta oder Senta: Hauptsache, die Kuh hat einen Namen. Denn dann gibt sie britischen Wissenschaftlern zufolge mehr Milch als ihre namenlosen Artgenossen.
Die Forscher der britischen Newcastle Universität sind überzeugt davon, dass Kühe, die insgesamt mehr Zuneigung erfahren, auch glücklicher sind und damit größere Milchmengen produzieren.
Eine Kuh, die nur wie eine unter vielen behandelt wird, gibt demnach pro Jahr bis zu 258 Liter weniger Milch. Das geht aus der Studie hervor, die heute im Online-Journal Anthrozoos veröffentlicht wurde.
«Genauso wie Menschen stärker auf persönlichen Kontakt reagieren, fühlen sich auch Kühe wohler und entspannter, wenn man ihnen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenkt«, sagte Studienleiterin Catherine Douglas. «Wenn wir besser auf jede einzelne Kuh eingehen, sie zum Beispiel bei ihrem Namen nennen, erhöhen wir nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern auch die Milchproduktion.»
Für die Studie wurden 516 Milchbauern im Vereinigten Königreich nach ihrer Einstellung zum Verhalten und Wohlergehen der Kühe befragt. 46 Prozent sagten, sie gäben ihren Kühen Namen. Er halte das für «lebensnotwendig», sagte Milchbauer Dennis Gibb aus der Nähe von Newcastle. «Sie sind Teil der Familie - wir nennen sie ‹unsere Ladies›, aber jede hat ihren eigenen Namen und ihre eigene Persönlichkeit.»
Eine anschließende Datenauswertung zeigte, dass diese Kühe 258 Liter mehr Milch gaben als die Kühe ohne Namen. Eine Kuh produziert im Durchschnitt etwa 9000 Liter Milch pro Jahr.