Männerhirne registrieren leichtbekleidete Frauen als Objekte
Archivmeldung vom 18.02.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakWissenschaftler der Princeton University (USA) haben bei Untersuchungen festgestellt, dass Männerhirne Frauen anders wahrnehmen, wenn sie nicht vollständig bekleidet sind.
Für die Annahme, dass Männer Frauen in sexualisierter Darstellung als Objekte betrachten, liefern Sozialpsychologen der University Princeton http://www.princeton.edu nun den wissenschaftlichen Beweis. Die Forscher legten heterosexuellen Männern Fotos von Männern und Frauen vor, die als Portrait, als kopfloser Körper mit vollständiger Bekleidung oder im Badekostüm abgebildet waren. Dabei beobachteten sie, wie sich die Gehirnströme der Männer veränderten und überprüften die Fähigkeit zur Erinnerung.
Im Test behielten die Männer die Abbildungen von Frauen in Bikinis am besten im Gedächtnis, auch wenn sie diese zuvor nur zwei Zehntelsekunden lang gesehen hatten. Mehr Aufschluss lieferte die funktionelle Magnetresonanztomographie. Im Gegensatz zu den anderen Bildern lösten die Bikini-Bilder Aktivität in denjenigen Gehirnregionen aus, die für manipulierbare Objekte und für den Werkzeuggebrauch zuständig sind. Regionen für gegenseitiges Einfühlungsvermögen und Verständnis blieben hingegen wenig genutzt.
"Männer sehen Frauen in sexualisierter Darstellung kaum als Personen mit eigenen Wünschen und Absichten", resümiert die Forschungsleiterin Susan Fiske im pressetext-Interview ihre Untersuchungen. "Das deutet darauf hin, dass diese Bilder mehr Wirkung haben als allgemein angenommen." Dass die Darstellungsformen auf Fotos den sozialen Umgang beeinflussen, hätten frühere Studien über die Wirkung von Bildern bei der Behandlung von Frauen in Bewerbungsgesprächen bewiesen.
"Bisherige Forschungen haben gezeigt, dass Männer Sex noch mehr als begehrenswertes Ziel sehen als Frauen", begründet Fiske den Umstand, dass die Studie nur die Reaktion von Männern untersucht. Es sei anzunehmen, dass Frauen Männer durch andere Prozesse objektivieren. "Eine dementsprechende Studie ist in Vorbereitung", so die US-Kognitionspsychologin.