Wissenschaftler legen Forschungsprojekt zu Plagiaten auf
Archivmeldung vom 22.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) reagiert mit einem groß angelegten Forschungsprojekt "Zitat und Paraphrase" auf die jüngsten Diskussionen um wissenschaftliche Plagiate. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf den BBAW-Vizepräsidenten und früheren Rektor der Humboldt-Universität, Christoph Markschies.
Die Arbeit ist auf zweieinhalb Jahre angelegt und zielt laut Projektantrag auf "präzise Begriffsdefinitionen" und auf die Erhebung von Standards für Aneignung und Dokumentation von Wissen. "Die Diskussion über Plagiate und Zitierkonventionen hat gezeigt, dass wir viel zu wenig wissen, wie sich die Gepflogenheiten im Lauf der Zeit und in den jeweiligen Disziplinen entwickelt haben", sagte Markschies der Zeitung.
Es gehe um größere Klarheit darüber, was gemeinsame Standards sind und wo spezifische Unterschiede zwischen den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen liegen. Ohne solche Erkenntnisse "fehlen wichtige Instrumente für ein Gesamturteil" über wissenschaftliche Arbeiten, betonte Markschies. In dem Forschungsantrag ist von "dringendem Handlungsbedarf" die Rede, weil die Debatte über Plagiate "erkennbar parteipolitisch grundiert" sei. Indem die Standards und deren Geltung klarer würden, nähme vermutlich auch die Tendenz einer "Politikerjagd" ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur