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Rätsel um Beliebtheit von Tomatensaft im Flugzeug gelöst

Archivmeldung vom 11.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ottilie Weber / PIXELIO
Bild: Ottilie Weber / PIXELIO

Eine Testreihe des Fraunhofer-Instituts im Auftrag der Lufthansa hat offenbar das Rätsel gelöst, warum in Flugzeugen so gerne Tomatensaft bestellt wird. Demnach nehmen die Flugpassagiere den Geschmack von Tomatensaft am Boden und auf Flughöhe völlig verschieden wahr.

"Tomatensaft wurde bei Normaldruck deutlich schlechter benotet als bei Niederdruck. Er wurde als muffig beschrieben. Oben traten angenehm fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke in den Vordergrund", sagte die Aromachemikerin Andrea Burdack-Freitag vom Fraunhofer-Institut der ZEIT.

Burdack-Freitag hatte im Originalrumpf eines Airbus A310 mit zahlreichen Versuchspersonen Geschmackstests durchgeführt. Das Flugzeug stand in einer großen Niederdruckkammer, so dass der beim Flug übliche niedrige Kabinendruck simuliert werden konnte. Viele Tester bewerteten die servierten Speisen als fade. Nach Angaben der Wissenschaftlerin liegt die sogenannte Geruchs- und Geschmacksschwelle bei niedrigem Druck höher, man rieche die Speisen und Getränke "als hätte man einen Schnupfen".

Dies führe dazu, dass beispielsweise der Geschmack von Salz, Zucker oder Kräutern in der Luft schwächer als am Boden wahrgenommen werde. Die Geschmacksschwelle von Säuren bleibe dagegen unverändert, weshalb etwa Saucen auf der Basis von Weißwein oder Zitrone schlecht angekommen seien. Die Lufthansa will nun ihre Rezepte für die Bordmahlzeiten anpassen, wie die Wissenschaftlerin sagte.

Quelle: DIE ZEIT

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