Keramikdachziegel liefert Solarstrom
Archivmeldung vom 11.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer italienische Baukeramikmaschinen- und Elektronikhersteller Gruppo System mit Sitz in Fiorano bei Modena hat eine neuartige Dachbedeckung mit integrierten Photovoltaikzellen auf den Markt gebracht. Mit der "Photonics" wird eine an Stelle eines Dachziegels verwendete Keramikplatte ohne ästhetische Beeinträchtigung zu einem vollwertigen Energiespender für Wohn- und Familienhäuser.
Angeboten werden die auch als belüftete
Gebäudeverkleidung geeigneten Platten in Abmessungen bis zu ein mal
drei Metern. Der Kunde kann zwischen dreizehn verschiedenen Farbtönungen
wählen. "Möglich gemacht hat diese Innovation die von uns patentierte
Lamina-Technologie", erklärte Firmengründer Franco Stefani.
"Elektrischer Schaltkreis, Silizium, Glaskristall und Schutzfilm werden
zu einer Einheit verbacken." Mit den verfügbaren Größen und einem
Durchmesser von lediglich drei Millimetern gelte das Keramiksubstrat
heute als der größte und zugleich dünnste Photovoltaikziegel der Welt.
Diese Tatsache sei durch das enorm hohe Interesse aus Ländern der ganzen
Welt bestätigt worden.
Dachziegel auch im Städtebau einsetzbar
"Als besonderer Vorteil erweist sich neben der architektonischen Integration sicherlich auch die Montage ohne die Anbringung von Profilen und Tragrahmen", so Stefani weiter. Dabei seien die kaskadenartig verlegten Platten vollkommen wasserundurchlässig und recyclebar. Zudem sei Photoncis extrem belastbar und somit auch für Wartungsarbeiten begehbar. Deshalb käme das Photovoltaikplattensystem auch im Städtebau auf öffentlichen Plätzen und Verkehrsinseln zum Einsatz.
In die von der baukeramischen Absatzkrise des vergangenen Jahres begünstigte Entwicklung von "Photonics" hat Franco Stefani insgesamt 80 Mio. Euro investiert. Sein erstes Keramikplattenwerk hat der Selfmademan im Jahre 1970 in Fiorano gekauft. Mittlerweile stehen bei Gruppo System über 600 Mitarbeiter im Lohn. Jährlich werden fünf Prozent der Umsätze in Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet. Das Hightechunternehmen unterhält auch eine Zusammenarbeit mit der Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia. In der "Firmenschatztruhe" liegen fast 200 Patente, darunter der neue digitale Dekordrucker "Rotodigit".
Quelle: pressetext.austria (Harald Jung)