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Egoismus erzeugt Schuldgefühle

Archivmeldung vom 18.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kinder: Solidarisches Helfen liegt in unserer Natur. Bild: pixelio.de, erysipel
Kinder: Solidarisches Helfen liegt in unserer Natur. Bild: pixelio.de, erysipel

Menschen unterdrücken Eigeninteressen zum Wohle der Gemeinschaft und sind von Natur aus nicht zwingend egoistisch. Ganz unegoistisch ist dieses Verhalten nicht, denn man möchte vermeiden, sich schuldig zu fühlen. Zu diesem Schluss gelangen die Psychologen Jonathan Berman und Deborah Small von der Wharton School der University of Pennsylvania. "Oft handeln Menschen nicht egoistisch, weil sie wissen, dass sie sich selbstsüchtig fühlen, wenn sie auf egoistische Weise handeln würden", sagt Berman.

"Der Mensch ist ein soziales, aber auch ein kulturelles Wesen", kommentiert die Psychologin Irina Theisen http://sistema-berlin.de die Ergebnisse gegenüber pressetext. "Ich glaube schon, dass soziales Verhalten im Menschen verankert ist, dennoch ist es sehr individuell und auch kulturell geprägt, wann sich ein Mensch für egoistisches Verhalten schuldig fühlt", so die Expertin.

In ihrer Studie haben Berman und Small 216 Studenten getestet. Jedem Teilnehmer wurden drei Dollar gegeben, anschließend wurden sie in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe wurde aufgefordert, das Geld UNICEF zu spenden. Die zweite Gruppe wurde dazu angehalten, das Geld für sich zu behalten. Der dritten Gruppe wurde die Wahl gelassen, ob sie das Geld spenden oder für sich behalten wollen.

Glück von Solidarität abhängig

Die Mitglieder der dritten Gruppe fühlten sich schlechter als die anderen, weil sie sich in dem Konflikt befanden, entweder egoistisch oder sozial zu handeln. In einem zweiten Experiment mussten alle Teilnehmer wieder gruppenweise zwischen zwei Optionen wählen. Die Studenten der Gruppe eins mussten sich entscheiden, ob sie eine Fünf-Dollar-Geschenkkarte für sich behalten oder für eine wohltätige Organisation spenden. Die Personen aus der zweiten Gruppe durften von zwei Geschenkgutscheinen ihren Favoriten wählen und die dritte Gruppe musste sich entscheiden, ob sie den Gutschein dem Roten Kreuz oder UNICEF spendieren möchten.

In einer dritten Studie wurden die Teilnehmer zunächst gefragt, ob sie ein Bonusgeld für sich behalten möchten oder lieber spenden würden. Nach dem Zufallsprinzip wurden alle Personen in zwei Gruppen eingeteilt. Der ersten Gruppe wurde gesagt, dass ihrer Präferenz berücksichtigt wird. Der zweiten Gruppe wurde mitgeteilt, dass ein Computer nach Zufall für sie entscheiden wird. Die Teilnehmer der Gruppe, die nicht selber wählen mussten, fühlten sich wohler und waren auch glücklich, wenn der Computer sich für das Spenden entschieden hatte, auch wenn die Personen zunächst angegeben hatten, das Geld behalten zu wollen.

Die US-Wissenschaftler wollten damit belegen, dass Menschen entschieden glücklicher sind, wenn ihnen die Entscheidung zwischen Solidarität und Egoismus abgenommen wird. Zudem wurde gezeigt, dass sich Menschen schuldig fühlen, wenn sie egoistisch handeln wollen.

Quelle: www.pressetext.com/Oranus Mahmoodi

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